DAVOS (inn) – Israelische und palästinensische Politiker haben in Davos über die künftigen Beziehungen zwischen Israelis und Palästinensern debattiert. Dabei wurden trotz der freundlichen Atmosphäre die unterschiedlichen Vorstellungen der beiden Seiten deutlich, schreibt die Tageszeitung „Ha´aretz“.
Die Diskussion fand am Freitag im Rahmen des 35. Weltwirtschaftsforums statt. Von israelischer Seite waren Vizepremier Schimon Peres und der Stellvertretende Regierungschef Ehud Olmert, auch Minister für Industrie und Handel, beteiligt. Die Palästinenser wurden durch Finanzminister Salam Fajjad, Wirtschaftsminister Maher al-Masri und den langjährigen Vertrauten Jasser Arafats, den ehemaligen Minister Jasser Abed Rabbo, vertreten.
Israel hat die Absicht, zumindest den Rückzug aus dem Gazastreifen ohne Absprache mit den Palästinensern durchzuführen. In den Bereichen Sicherheit und Wirtschaft ist es zur Koordination mit den Palästinensern bereit. Diese wünschen sich hingegen eine Erneuerung des bilateralen Prozesses, wobei sie darauf hoffen, dass die Israelis am Ende auch das Westjordanland verlassen werden.
„Es ist immer besser, Dinge in Abstimmung zu machen“, sagte Olmert. „Aber am wichtigsten ist es, sie überhaupt auszuführen, nicht, zu reden. Sobald der Abkopplungsplan erfüllt ist, auch wenn es nur ein Anfang ist, wird er eine dramatische Auswirkung auf Menschenleben haben, und andere Aspekte werden folgen.“
Fajjad meinte: „Wir sollten uns bemühen, die Besatzung nicht nur in Gaza zu beenden, sondern auch im Westjordanland. Der Schlüssel wird es sein, Hoffnung zu schaffen und eine Fähigkeit, die Abkopplung in ein endgültiges (Friedens-)Abkommen münden zu lassen. Wir brauchen einen vollständigen beiderseitigen Stopp der Gewalt, ein Ende der Besatzung und besondere Aufmerksamkeit für die wirtschaftliche Entwicklung.“
