SCHARM EL-SCHEICH (inn) – Israel und die Palästinenser haben sich am Dienstag auf dem Nahost-Gipfel im ägyptischen Scharm el-Scheich auf eine Waffenruhe geeinigt. Beide Seiten verständigten sich auf ein Ende der Gewalt in der Region und sprachen von einem „Neubeginn der Friedensverhandlungen“.
Mahmud Abbas, Vorsitzender der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA), sagte gegenüber Israels Premierminister Ariel Scharon, er werde alles dafür tun, um die Gewalt gegen die israelische Bevölkerung zu unterbinden. Gleichzeitig betonte Abbas die Hoffnung der Palästinenser auf einen Neubeginn der Friedensverhandlungen. „Mit diesem Gipfel wurden die ersten Schritte hin zu einem Frieden zwischen Palästinensern und Israelis begangen. Dennoch liegt noch ein weiter Weg vor uns, den wir aber hoffnungsvoll gehen können“, sagte Abbas.
Israels Premierminister Ariel Scharon kündigte ebenfalls an, in Zukunft nicht mehr gewaltsam gegen Palästinenser vorzugehen. Sein Land sehe sich dem Friedensplan der Roadmap verpflichtet. „Wir respektieren das Recht der Palästinenser, in ihrem Land in Frieden zu leben“, sagte Scharon. Israel müsse „falsche Visionen und Träume“ ablegen und werde die Palästinenser auf dem Weg zur Gründung eines eigenständigen Staates unterstützen.
Auch Scharon bezeichnete den Nahost-Gipfel als „Wendepunkt“ in der seit nunmehr vier Jahre andauernden Intifada zwischen Israel und Palästinensern. Gleichzeitig hoffe Israel auf eine „neue Atmosphäre des Vertrauens und des Respekts“ zwischen allen Staaten und Völkern in der Region, auf deren Grundlage weitere Verhandlungen stattfinden könnten.
Zuvor hatte Ägyptens Präsident Hosni Mubarak beide Verhandlungspartner für ihre Entschlossenheit und den Willen zum Frieden gelobt. Mubarak forderte eine zügige Umsetzung des internationalen Friedensplans, der Roadmap. „Wir haben heute den ersten Schritt dazu unternommen“, so der ägyptische Präsident.