„Echte Demokratie“ – so heißt der Auftritt der Aktivisten im sozialen Netzwerk Facebook. In den Sprachen Hebräisch, Arabisch und Englisch formulieren sie ihr Anliegen. Sie werben israelische Wähler und palästinensische Interessenten aus dem Gazastreifen, dem Westjordanland und Ostjerusalem. Nach Ansicht der Initiatoren müssten die Palästinenser ein Wahlrecht in Israel haben, weil sie unter der Besatzung durch das Ergebnis genauso beeinflusst würden wie die Israelis.
Mehrere Israelis haben auf der Facebookseite bereits ihre Bereitschaft bekundet, den eigenen Wahlzettel nach den Anweisungen eines Palästinensers auszufüllen. Palästinensische User wiederum traten mit israelischen Bürgern in Verbindung und baten sie, am 22. Januar für diese oder jene Partei zu stimmen. Nicht nur arabische Parteien werden dort genannt, auch die linksstehenden Fraktionen Avoda (Arbeitspartei) und Meretz.
„Das Ziel dieser Aktion ist nicht, die Wahlergebnisse zu ändern, sondern den Protest zu äußern“, sagte einer der Initiatoren gegenüber der Tageszeitung „Ma‘ariv“. Es sei ein symbolischer Akt. „Solange sich noch Millionen Palästinenser unter israelischer Besatzung befinden, muss ihnen Israel das Recht erteilen, bei den Wahlen abzustimmen, oder es muss die Besatzung beenden oder zumindest sich selbst nicht als demokratischen Staat bezeichnen.“
Die Aktivisten rechnen damit, dass sich mehrere Tausend Israelis an dem Protest beteiligen werden. „Wir wissen, dass dies für gewisse Leute provokativ aussehen wird, aber es ist nicht unser Ziel, Ärger zu verursachen, sondern ein Nachdenken“, fügte der Organisator hinzu. „Das einzige, was wir wollen, ist Gleichheit zwischen den Leuten – in Palästina und in Israel.“
Die Facebookseite „Echte Demokratie“ befindet sich hier: https://www.facebook.com/ElectoralRebellion?fref=ts.
