Israelis entwerfen brasilianische „Schlaustadt“

Gleich zwölf israelische Start-Up-Firmen standen in Tel Aviv im Finale des „3C Smart Cities“-Wettbewerbs. Mit ihren Konzepten für eine moderne und umweltfreundliche Stadt gewannen drei israelische Firmen die Ausschreibung. Diese dürfen jetzt im Nordosten Brasiliens eine so genannte „Schlaustadt“ für mehr als 20.000 Menschen entwickeln, wie die Online-Zeitung „Times of Israel“ berichtet. Die erstplatzierte Firma „Magos Systems“ punktete auf dem Sektor Sicherheit. Sie hat ein Radarsystem entworfen, das Perimeter- und Grenzsicherheit bei niedrigem Energieverbrauch garantiert. Besonders die simple Bedienung mache das Sicherheitssystem für normale Bürger benutzbar. Die zweitplatzierte Firma „GreenIQ“ entwickelte ein Konzept beim Thema Grünflächen. Durch eine ständige Wetteranalyse soll das automatisierte Programm je nach Regen oder Sonnenschein die Behandlung des Gartens anpassen können. Bis zu 50 Prozent des Wasserverbrauchs kann das nach Angaben von „GreenIQ“ sparen. Der dritte Platz ging an die Firma „Pixtier“ im Bereich Ingenieurswesen. Sie hat eine 3D-Karte entwickelt, mit der Städte effizienter geplant werden können.

Für Menschen mit geringerem Einkommen

Normalerweise werden „Schlaustadt“-Technologien in bereits bestehende Städte integriert. Brasilien hat sich aber dazu entschieden, eine von Grund auf neue Stadt nach diesem Modell zu errichten. Hinter dem Wettbewerb in Tel Aviv stehen die italienische Unternehmensgruppe „Planet Idea“, das italienische Zentrum für soziale Innovationen, „Social Fare“, das Unternehmer-Zentrum der Tel Aviver Universität, „StarTAU“, und das israelische Innovationszentrum für globale Sicherheit „Tyco“. Die italienische Unternehmensgruppe „Planet Idea“ hat die Verantwortung für die zukünftige brasilianische Schlaustadt Croatá. Sie wird in der nordöstlichen Region Sao Goncalo do Amarante am Atlantik gelegen sein. Die drei israelischen Gewinner-Firmen werden den Entwurf mit entwickeln. Es soll eine Stadt für 20.000 Menschen mit geringerem Einkommen werden. „Indem die Schlaustädte die sparsamsten und fortschrittlichsten Technologien miteinander verknüpften, eigne sich diese Wohnform gerade für mittlere und kleinere Einkommen“, meint „Planet Idea“-Projektleiter Gianni Savio. „Israel hat sich in den vergangenen Jahren als Knotenpunkt für Zukunftssstadt-Technologie entwickelt“, sagt „Tyco“-Vizepräsident Ofir Bar Levav. Es sei deshalb selbstverständlich gewesen, dass das Land mit seinen Start-Up-Firmen bei diesem spannenden Projekt beteiligt sei. Die Schlaustadt soll sich über 330 Hektar erstrecken. 46 Quadratmeter Wohnraum kosten schätzungsweise 26.500 Euro. (mm)