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Israelis bei Diamantenkonferenz in Katar

Israelische Diamentenexperten nehmen an einer Konferenz in Katar teil. Die Einladung kommt direkt von der Regierung.
Von Israelnetz

DOHA (inn) – Eine israelische Delegation hat vergangene Woche an der Internationalen Diamant- und Edelsteinkonferenz (DIDGC) in Katar teilgenommen. Die Einladung kam im Dezember vom katarischen Industrie- und Handelsminister Faisal al-Thani. Daraufhin flogen der Präsident der Israelischen Diamantenbörse in Ramat Gan, Nissim Suaretz, und deren Vorstandsvorsitzender Eran Sini in den Golfstaat.

Wie das Wirtschaftsmagazin „Globes“ berichtet, wurde die Anwesenheit der Israelis in Doha nicht versteckt – im Gegenteil. Suaretz saß in der ersten Reihe mit dem katarischen Minister für Internationalen Handel, Ahmed al-Sa’ad, und dem Leiter der Tourismusbehörde, Sa’ad al-Khardschi.

Besonderer Zuspruch kam von den Vereinigten Arabischen Emiraten: Der Präsident des „Dubai Multi Commodities Center“ (DMCC), Ahmed Bin Sulajem, äußerte sich erfreut über die Einladung an die Israelis. Das DMCC ist die größte bekannte Freihandelszone des Golfstaates, der seit 2020 Beziehungen mit Israel pflegt. Die Rohstoffbörse ermöglicht Händlern Geschäfte mit Israel, deren Länder keine diplomatischen Kontakte zum jüdischen Staat pflegen.

Auf der dreitägigen Konferenz in der katarischen Hauptstadt ging es unter anderem um die Zukunft der weltweiten Diamantenindustrie. Weitere Themen waren neue Technologien und die internationale Zusammenarbeit.

Israel ist bedeutendes Zentrum

Suaretz zog Parallelen zu den Emiraten, die mittlerweile viel Geld in Israel investierten: „Wir befinden uns am Anfang eines Prozesses mit den Kataris für viele Wirtschaftsmöglichkeiten, nicht nur auf dem Gebiet der Diamanten. Katar wird ein bedeutender Umschlagplatz werden. Genau wie es mit Dubai begann.“ Den Dialog mit den Kataris bezeichnete er als „sehr erfreulich“ und ergänzte: „Sie haben uns respektvoll empfangen. Sie kennen das Potential der Israelis.“

Israel ist ein bedeutendes Zentrum der Diamantenbranche. Der Industriezweig begann vor über 80 Jahren, während der Zeit des Britischen Mandates. In den 1950er Jahren mangelte es im jüdischen Staat an Devisen. Die Diamantenindustrie sorgte dafür, dass Fremdwährung ins Land kam.

Allerdings sind die Exporte im vergangenen Jahrzehnt um 33,1 Prozent zurückgegangen. Sie beliefen sich 2024 auf 2,5 Milliarden Dollar. Der Rückgang ist eine Folge des Krieges.

Behutsame Annäherung

Katar und Israel haben keine diplomatischen Beziehungen. Ab 1996 existierten sie zwar auf der Ebene von Handelsattachés. Doch dieses Miteinander fand 2000 mit der „Al-Aqsa-Intifada“ ein vorläufiges Ende und wurde 2009 wegen der Operation „Gegossenes Blei“ gegen die Terrorinfrastruktur im Gazastreifen dauerhaft eingestellt.

Doch 2021 unterzeichneten die beiden Staaten eine Vereinbarung zum 2003 gegründeten Kimberley-Prozess-Zertifizierungssystem (KPCS). Israel ist Gründungsmitglied.

In jenem Jahr endete auch eine Krise zwischen Katar und sechs Golfstaaten, die das Land etwa vier Jahre lang boykottiert hatten. Federführend waren dabei Saudi-Arabien und die Emirate. Als Grund nannten sie Unterstützung von Terror. Derzeit ist Katar ein wichtiger Vermittler zwischen Israel und der Hamas zur Freilassung der Geiseln.

Suaretz wies darauf hin, dass es schon vor den Abraham-Abkommen Diamanten-Vereinbarungen mit Dubai gegeben habe: „Der weltweite Markt versteht, dass man eine Verbindung mit Israel braucht, wenn man ein bedeutsamer Akteur sein möchte.“ (eh)

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3 Antworten

    1. „Diamonds are the girls best friend“, wusste Marylin Monroe. Vor ein paar Jahren durfte ich das Diamantenzentrum in Ramat Gan besuchen, ein glitzernder Traum.

      0
  1. Interessant. In nichts auf der Welt ist auf so kleinem Raum ein so großer Wert verkörpert, wie in guten Diamanten. Aber wann ist ein Diamant gut und somit wertvoll? Das wissen die am besten, die ihr ganzes Hab und Gut in einer Hosentasche verstecken mussten, wenn sie auf der Flucht waren.

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