JERUSALEM (inn) – Das Verteidigungsministerium hat sechs Israelis, die bei Attentaten im Ausland getötet oder verwundet wurden, als Terror-Opfer anerkannt. Dazu gehören auch die beiden israelischen Opfer des Anschlags auf den Berliner Weihnachtsmarkt im vergangenen Dezember. Der Schritt wurde durch eine Gesetzesänderung möglich, wie die Tageszeitung „Yediot Aharonot“ berichtet.
Im vergangenen Monat hatte die Knesset entschieden, dass auch Israelis, die im Ausland durch Anschläge geschädigt wurden, als Terror-Opfer gelten können. Voraussetzung ist, dass die verantwortliche Organisation grundsätzlich eine Schädigung von Israel, israelischen Bürgern oder Juden als eines ihrer Ziele angibt. Das Attentat selbst muss sich nicht gegen Israelis oder Juden gerichtet haben. Aus dem Verteidigungsministerium hieß es am Mittwoch, die betroffenen Opfer und Angehörigen würden alle Rechte und Zuwendungen erhalten, die Opfern von feindlichen Handlungen zuteil werden.
Anschläge in Berlin, Istanbul, Mali und Brüssel
Unter den sechs Israelis ist auch das Ehepaar Eljakim. Die 66-jährige Dalia Eljakim war im Dezember bei dem Anschlag auf einem Berliner Weihnachtsmarkt getötet worden. Ihr 63 Jahre alter Ehemann Rami erlitt schwere Verletzungen. Insgesamt gab es bei diesem Lastwagenattentat zwölf Tote.
Die 19-jährige Lian Nasser starb bei dem Anschlag auf ein Lokal in Istanbul in der Silvesternacht 2016 mit 39 Todesopfern. Bereits im November 2015 kam der 60-jährige Schmuel Ben Hillel durch einen Terrorakt in einem Hotel in Mali ums Leben, der 27 Opfer forderte. Der Israeli war Generaldirektor der Beratungsfirma „Telos“ und befand sich auf einer Geschäftsreise in dem westafrikanischen Land. Die beiden wurden ebenso anerkannt wie zwei Israelis, die beim Anschlag auf den Brüsseler Flughafen im März 2016 verletzt worden waren.
Von: eh