So eine große israelische Delegation gab es noch nie bei einer internationalen Sportveranstaltung: Insgesamt 141 Athleten hatte das Olympische Komitee zur Premiere der Europaspiele in die aserbaidschanische Hauptstadt Baku entsandt. Zwölf von ihnen erhielten eine Medaille, zwölf weitere erreichten ein Finale.
Der Judoka Sagi Muki gewann Gold und wurde damit gleichzeitig Europameister in der Klasse bis 73 Kilogramm. Einen ersten Platz belegte auch der Schwimmer Ziv Kalontarov über 50 Meter Freistil. Damit qualifizierte er sich ebenso für die Olympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro wie der Schütze Sergej Richter mit seinem dritten Platz. Ferner gab es für Israel viermal Silber und noch fünfmal Bronze – Erfolge feierten die Sportler in Rhythmischer Sportgymnastik, Ringen und Leichtathletik.
„Alle unsere Athleten haben wertvolle Erfahrungen in einer Multi-Sportveranstaltung gemacht“, bilanzierte der Generalsekretär des Israelischen Olympischen Komitees, Gili Lustig, die 16-tägige Veranstaltung. „Doch wir müssen daran denken, dass dies eine Veranstaltung mit 50 europäischen Nationen war, und nicht die Olympischen Spiele, wo es Athleten aus 205 Nationen gibt und das Wettkampfniveau viel höher ist.“
Einem Bericht der Tageszeitung „Jerusalem Post“ zufolge rechnet das Komitee mit 35 bis 40 israelischen Teilnehmern in Rio. Etwa die Hälfte werde von den Erfahrungen in Baku profitieren. „Wir werden nach Ergebnissen beurteilt, und wenn man es schafft, die Erwartungen zu übertreffen, hat man allen Anlass, zufrieden zu sein. Doch wir lassen uns nicht mitreißen, weil wir wissen, dass vor Rio noch viel mehr harte Arbeit zu tun ist“, ergänzte Lustig.
Bei den ersten Europaspielen der Geschichte, die am Sonntag endeten, waren mehr als 6.000 Athleten aus 50 Nationen am Start. Allerdings hatten nicht alle Sportverbände hochklassige Delegationen entsendet. Dies lag einerseits an Parallelveranstaltungen und andererseits daran, dass sich die Europaspiele im Gegensatz zu anderen Kontinentalwettbewerben noch nicht etabliert haben. Hinzu kam Kritik am Austragungsort, weil das Regime in Aserbaidschan diktatorische Züge trägt.
Russland, Gastgeber Aserbaidschan, Großbritannien und Deutschland führen den Medaillenspiegel an. Israel beendete die Wettkämpfe auf Platz 22 in der Nationenwertung. (eh)