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Israel zu Ivorern: Verlasst unser Land

JERUSALEM (inn) – „Ihr habt zwei Wochen, um das Land freiwillig zu verlassen.“ Diese Nachricht an die illegalen Migranten aus der Elfenbeinküste ließ das israelische Innenministerium am Donnerstag verlauten. Nach dieser Frist würden die Afrikaner mit Gewalt abgeschoben.
Illegale afrikanische Migranten sind der israelischen Regierung ein Dorn im Auge.

„Von jetzt an werden Eindringlinge direkt ins Gefängnis geworfen“, sagte Israels Innenminister Eli Jischai laut der Tageszeitung „Jerusalem Post“ am Donnerstag. Nachdem sein Ministerium die Aufforderung an die sich illegal im Land aufhaltenden Ivorer bekanntgegeben hatte, äußerte sich Jischai zudem zu illegalen Migranten aus Eritrea und dem Sudan. „Ich bestehe darauf, dass die Eritreer und Sudanesen aus dem Land geworfen werden. (…) Die Lage in Eritrea ist besser als die in Sderot und Südisrael“, zitiert ihn die Zeitung weiter. Israelische Vertreter seien bereits mit dem Sudan und Eritrea in Verbindung, um die Abschiebung zu organisieren, so der Minister.
In Israel halten sich dem Bericht zufolge derzeit etwa 65.000 afrikanische Migranten auf, rund 2.000 davon sind Ivorer. Sollten Letztere innerhalb der angekündigten zwei Wochen Israel verlassen, erhalten sie eine Zahlung von 500 US-Dollar pro Erwachsenem und 100 US-Dollar pro Kind. Mitte Juni hatten Südsudanesen beim freiwilligen Verlassen des Landes 1.000 Euro erhalten. Ein Vertreter des Innenministerium erläuterte, dass diese Diskrepanz zwischen den Geldsummen unwichtig sei und dass Israel nicht verpflichtet sei, überhaupt etwas zu zahlen.
Jischai hat nach eigenen Angaben die israelische Behörde für Bevölkerung, Immigration und Grenzen (PIBA) mit den Vorbereitungen für die Abschiebung der illegalen Migranten aus der Elfenbeinküste beauftragt.
Israels Premierminister Benjamin Netanjahu hat sich bereits im Juni mit dem neuen Präsidenten der Elfenbeinküste, Alassane Outtara, getroffen. Dieser habe dem Vorhaben der Rückführung der ivorischen Staatsbürger zugestimmt. Im April wurde Outtara zum Präsidenten gewählt, seit Mai ist er offiziell im Amt. Seine Regierung zeige sich interessiert daran, dass die geflohenen Einwohner in das Land zurückkehren. Dies solle nach einer Zeit von ziviler Gewalt den Eindruck von Stabilität signalisieren.
Eine Petition gegen die Abschiebung der Ivorer ist laut des Berichts diesen Monat überstimmt worden.
Anfang Juni gab der israelische Innenminister bekannt, dass sich ein neuer Arbeitskreis mit illegaler Einwanderung befassen solle. Das Ziel dieser Vereinigung ist laut Innenministerium, dass es in drei Jahren keine illegale Einwanderung mehr in Israel gibt (Israelnetz berichtete).

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