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„Israel wird ums Recht auf Selbstverteidigung kämpfen“

ASCHKELON / GAZA (inn) – Israels Premierminister Benjamin Netanjahu hat ausländischen Diplomaten die prekäre Lage am Rande des Gazastreifens nahegebracht. In einem ungesicherten Gebäude in der Küstenstadt Aschkelon informierte er sie über die Auswirkungen des palästinensischen Raketenbeschusses. Die Hamas legte unterdessen bei der UNO Beschwerde gegen die israelischen Luftangriffe ein.
In der Nähe der Küste vor Aschkelon hat Netanjahu ausländischen Botschaftern den Ernst der Lage demonstriert.

„Wenn ein Alarm ertönt, hat jeder von uns genau 30 Sekunden, um Schutz zu finden“, sagte Netanjahu bei dem Gespräch mit Botschaftern aus unterschiedlichen Ländern. Als Treffpunkt hatte er einen Saal in der Nähe der Küste gewählt, der sich in Reichweite der Geschosse aus dem Gazastreifen befindet, aber nicht gegen Raketen geschützt ist.
„Dies ist die Situation, in der sich eine Million Israelis befinden. Familien, alte Menschen, Kinder, Babys“, erläuterte der Regierungschef der Tageszeitung „Jerusalem Post“ zufolge die aktuelle Lage. Sie würden regelmäßig durch diejenigen beschossen, die das 2005 von Israel geräumte Gebiet im Gazastreifen übernommen hätten. Die Schützen versteckten sich hinter Zivilisten, damit Israel sie nicht ins Visier nehmen könne. „Ich wüsste nicht, dass Bürger Ihrer Städte das akzeptabel finden könnten.“ Die gesamte Welt begreife, dass dieser Zustand nicht zu akzeptieren sei.
Die Diplomaten saßen auf Klappstühlen. Neben Netanjahu war ein Tisch mit einer Auswahl von Raketen aufgebaut, die bereits auf Israel abgefeuert wurden. Weder er noch das Volk Israel werde den Beschuss weiter dulden, sagte der Premierminister. „Wir werden um das Recht unseres Volkes auf Selbstverteidigung kämpfen. Wir werden jede Aktion unternehmen, die notwendig ist, um dem ein Ende zu setzen. Das ist nicht nur unser Recht, es ist auch unsere Pflicht.“
Die Botschafter bekamen auch Kurzfilme über Palästinenser zu sehen, die gerade Raketen auf israelische Ziele abfeuern. Zudem zeigte ihnen Netanjahu Aufnahmen von Israelis, die Schutz vor einem Angriff suchen. Der Bürgermeister von Aschkelon, Benny Waknin, und der israelische Heimatschutzminister Avi Dichter waren mit dem Regierungschef auf dem Podium. An der Veranstaltung nahmen auch Bewohner der Städte Aschkelon, Sderot und Netivot teil – sie wollten den Diplomaten persönlich vermitteln, was es heißt, unter einer beständigen Bedrohung zu leben.
Palästinenser erliegt Verletzungen
Seit Samstag haben Palästinenser vom Gazastreifen aus etwa 160 Raketen und Granaten auf Südisrael abgeschossen. Bei israelischen Luftangriffen auf Terrorziele in dem palästinensischen Gebiet starben sechs Menschen. Ein weiterer Palästinenser erlag am Dienstag seinen Verletzungen, die er bei einem der Angriffe erlitten hatte. Nach Angaben des Sprechers des Gesundheitsministeriums in Gaza, Aschraf al-Kidra, handelt es sich bei dem siebten Toten um den 20-jährigen Muhammad Sejad Abdullah Kuno.
Die Hamas-Regierung im Gazastreifen beschwerte sich bei den Vereinten Nationen über die israelischen Luftangriffe. Dies teilte ein Sprecher der radikal-islamischen Gruppe, Taher al-Nunu, laut der palästinensischen Nachrichtenagentur „Ma‘an“ mit.
Ban appelliert an Palästinenser und Israelis
UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon wiederum äußerte sich besorgt über die palästinensischen Angriffe auf Südisrael. Er rief die israelische Führung dazu auf, bei ihren Reaktionen Zurückhaltung zu üben. „Der Generalsekretär wiederholt seine Aufforderung zur unverzüglichen Einstellung der wahllosen Raketenangriffe durch militante Palästinenser auf Israel und verurteilt diese Aktionen nachdrücklich“, zitiert die Onlinezeitung „Times of Israel“ die Mitteilung eines Sprechers. „Beide Seiten sollten alles tun, um eine weitere Eskalation zu vermeiden. Sie müssen ihre Verpflichtungen nach dem internationalen Menschenrecht respektieren, um zu gewährleisten, dass jederzeit Zivilisten geschützt werden.“

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