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Israel weiter mit höchster Geburtenrate unter OECD-Ländern

Unter den OECD-Ländern erreicht nur Israel die zur Selbsterhaltung nötige Geburtenrate. Israelis heiraten auch jünger als der OECD-Schnitt. Eine starke Abweichung gibt es beim Alkoholkonsum.
Von Israelnetz
Ein israelisches Gericht hat einem Mann rechtgegeben, der seine Geburt für unrechtmäßig hält

PARIS (inn) – Mit 2,89 Kindern je Frau im Jahr 2022 bleibt Israel das mit Abstand geburtenstärkste Land unter den 38 Mitgliedsländern der Organisation für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). Zugleich ist Israel das einzige OECD-Land überhaupt, das eine Geburtenrate von mindestens 2,1 erreicht, wie es zur Selbsterhaltung nötig ist.

Die Zahlen gehen aus einem am Donnerstag veröffentlichten Bericht der OECD hervor, der zweijährlich verschiedene Parameter in den Mitgliedsstaaten vergleicht. Auf Israel folgen in der Fertilitätsrate demnach Mexiko mit 1,82 und Frankreich mit 1,79 Kindern je Frau. Schlusslichter sind Spanien (1,16) und Südkorea (0,78). Deutschland liegt mit 1,46 unter dem OECD-Gesamtschnitt von 1,51.

Mehr junge Menschen im Vergleich zu älteren

Israel ist auch die OECD-Gesellschaft mit dem stärksten Verhältnis zwischen jungen und älteren Menschen: 2020 kamen auf 100 Menschen im Alter zwischen 20 und 64 in Israel 69 Menschen unter 20. Auf Platz 2 folgt wiederum mit Abstand Mexiko und einem Verhältnis von 59 jungen Menschen auf 100 ältere.

Der Bericht merkt an, dass die fünf Länder mit den höchsten Geburtenraten im Jahr 1980, darunter Kolumbien und die Türkei, den stärksten Rückgang seitdem zu verzeichnen hätten. Israel hingegen breche diesen Trend, was die OECD vor allem auf die hohe Zahl an Kindern bei ultra-orthodoxen Frauen zurückführt.

Frauen bekommen später erstes Kind

Dabei ist jedoch zu beachten, dass auch Israel insgesamt einen spürbaren Rückgang der Geburtenrate zu verzeichnen hat – von 3,95 Kindern je Frau im Jahr 1960 auf nun 2,89. Und das, obwohl der Anteil der Ultra-Orthodoxen an der Gesellschaft im selben Zeitraum erheblich zugenommen hat.

Wie in anderen Ländern ist auch im jüdischen Staat das Durchschnittsalter für die Erstgeburt bei Frauen angestiegen, von 25,7 Jahren im Jahr 2000 auf nun 27,8. Im Gesamtvergleich sind sie damit aber noch vergleichsweise jung; nur in vier anderen Ländern bekommen die Frauen ihre Kinder früher.

Israelis heiraten jünger als andere

Israelis weisen im OECD-Vergleich außerdem das jüngste Heiratsalter auf: Männer schließen mit durchschnittlich 27,5 Jahren die Ehe, Frauen mit 25,2 Jahren. Im OECD-Schnitt heiraten Männer mit 33 und Frauen mit 31,5 Jahren.

Während in Israel jährlich 5,5 Eheschließungen auf 1.000 Menschen kommen, sind es im OECD-Schnitt nur 4,4. 1990 waren es in Israel noch 6,8. Bei der Scheidungsrate liegt Israel mit 1,7 Scheidungen auf 1.000 Menschen über dem Wert von 1990 (1,4), aber unter dem OECD-Schnitt von 1,8.

Israelis rauchen mehr und trinken weniger als der Durchschnitt

Überdurchschnittlich hoch ist die Lebenserwartung der Israelis. Demnach liegt das Land hier auf Platz 11 mit 82,6 Jahren, hinter Staaten wie Japan (84,5), der Schweiz (83,9) und Südkorea (83,6), aber vor Deutschland (80,8) und über dem OECD-Durchschnitt (80,3). Zudem hat Israel die fünftniedrigste Suizid-Rate mit 5,7 Suiziden auf 100.000 Menschen. Der Schnitt liegt bei 10,7.

Dafür ist Israel bei den Rauchern überdurchschnittlich vertreten: 16,5 Prozent der mindestens 15-Jährigen rauchen täglich bei einem OECD-Schnitt von 15,9 Prozent. Unterdurchschnittlich ist dagegen wiederum der Alkoholkonsum mit 3,1 Litern puren Alkohols pro Person und Jahr. Weniger wird nur in der Türkei getrunken. Der OECD-Schnitt liegt bei 8,6 Litern. (ser)

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5 Antworten

  1. Das ist doch eine schöne Statistik.
    Ich wünsche Israel viele glückliche Familien.

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  2. LEBEN — denkt der Mensch beschränkt —
    das Leben sei ihm ja geschenkt !
    Dieser Irrtum wird verziehen,
    wenn du einsiehst: NUR GELIEHEN !

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  3. Sehr gut. Möge der Anteil Ultra-Orthodoxen in der Bevölkerung weiter steigen. Je religiöser desto besser.

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    1. @ Vera Da bin ich aber ganz anderer Ansicht. Denn diese Ultra Orthodoxen Männer tragen nichts zum allgemeinen Wohlstand Israels durch Arbeit bei, geschweige denn zur Landesverteidigung. Sie leben auf Kosten des Staates, befürworten aber eine harte extrem rechte Siedlungspolitik, womit sie Netanjahu an der Macht halten. Auch während Corona haben sie sich an keinerlei Anweisungen gehalten.

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  4. So viele Orthodoxe gibt es doch nicht? Außerdem ist es die einzige Möglichkeit den Kriegsdienst zu verweigern, etwas was in liberalen Ländern zu den demokratischen Grundrechten gehört. Israel ist ja schließlich kein Polizeistaat. David Ben Gurion sagte trefflich, „Wir gewinnen Kriege auch durch Gebete und das Lesen der Heiligen Schrift.“ Recht hat er! Das Sympathischste an den Orthodoxen ist jedoch, dass sie Israel nur bedingt akzeptieren, da sie auf das messianische Israel warten, in dem Friede herrscht. Die Siedlungspolitik ist der Kleinheit des Landes geschuldet, Israel ist ein Einwanderungsland und alle Juden der Welt dürfen dorthin Allya machen. Ich würde mir aber 3 Friedensdörfer wünschen, die für Juden und Araber gebaut sind, um etwas von dem himmlischen Frieden in das Heilige Land zu holen! * SHALOM

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