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Israel wehrt sich gegen Genozid-Vorwürfe

JERUSALEM / GAZA (inn) – Der palästinensische Präsident Mahmud Abbas hat Israel einen „Genozid“ vorgeworfen. Die israelische Armee hält dem ein Video entgegen – es soll zeigen, wie die Luftwaffe versucht, Zivilverluste zu vermeiden.
Das Militärvideo zeigt, wie Palästinenser als "menschliche Schutzschilde" auf das Dach steigen.

Ein aktueller Kurzfilm des israelischen Militärsprechers zeigt, wie die Luftwaffe davon absieht, ein Gebäude im Gazastreifen zu bombardieren. Zuerst fliehen die Bewohner infolge eines Warnschusses aus dem Haus und den umliegenden Gebäuden. Doch nach wenigen Sekunden steigen zahlreiche Palästinenser auf das Dach, um den geplanten Beschuss zu verhindern. Daraufhin führt der Pilot den Angriff nicht aus.
Nach Angaben des Militärsprechers gab es in der laufenden Operation bislang eine Panne: In Chan Junis seien Bewohner ihr Haus zurückgekehrt, als die Rakete bereits abgefeuert war und nicht mehr umgelenkt werden konnte. Deshalb seien bei dem Angriff Zivilisten zu Tode gekommen, sagte er gemäß der israelischen Tageszeitung „Ma‘ariv“.
Das Video von dem abgebrochenen Angriff mit schriftlichen englischen Erklärungen ist hier zu sehen: http://www.youtube.com/watch?v=VTArVIHDelg.

Hamas ermuntert „menschliche Schutzschilde“

Der Hamas-Sprecher Sami Abu Suhri hatte am Dienstag dem Sender „Al-Aksa-TV“ ein Interview gegeben. Dabei wurde er gefragt, was er von Bewohnern im Gazastreifen halte, die auf die Methode der menschlichen Schutzschilde zurückgriffen. Er antwortete: „Dies bezeugt den Charakter unseres edlen Volkes, das im Dschihad kämpft.“ Der Sprecher ergänzte: „Wir in der Hamas rufen unsere Leute dazu auf, diese Politik zu übernehmen, um die palästinensischen Häuser zu schützen.“

Kritik an Abbas‘ „Völkermord“-Vergleich

Unterdessen übte die Anti-Defamation-League (ADL) am Donnerstag Kritik an Abbas. Dieser hatte die Operation im Gazastreifen als „Genozid am palästinensischen Volk“ bezeichnet. Israels „Krieg“ gegen die Palästinenser habe in Hebron begonnen und sei von dort aus nach Jerusalem und in den Gazastreifen verlagert worden.
ADL-Chef Abe Foxman sagte laut der Tageszeitung „Jerusalem Post“, die Sprache und die Anschuldigungen seien nicht zu akzeptieren. „Wir sind die ungeheuerliche Kritik an Israel gewohnt, die von Palästinensern kommt, aber Präsident Abbas hat einen neuen Tiefpunkt erreicht, indem er Israels Selbstverteidigung, nachdem Hunderte Raketen auf israelische Zivilisten abgefeuert wurden, als ‚Genozid‘ bezeichnet.“ Mit derlei Äußerungen entflamme der palästinensische Präsident die Region noch mehr, die derzeit an Orten wie Syrien oder dem Irak von Extremismus überrollt werde. Foxman forderte unter anderem die USA und die EU auf, die Äußerungen anzuprangern.

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