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Israel verstärkt „Kampf um die Öffentlichkeit“

JERUSALEM (inn) - Die Vereinten Nationen werden voraussichtlich im September darüber beraten, ob sie Palästina als unabhängigen Staat anerkennen. Israel fühlt sich dabei übergangen und ist verstärkt in sozialen Medien wie Facebook und Twitter aktiv, um die eigene Position darzustellen. Dies berichtet die israelische Tageszeitung "Ha´aretz".

Neben einer Vielzahl von privaten Bloggern, Facebook- und Twitternutzern beteiligt sich der Staat Israel an den Diskussionen im Internet. Jigal Palmor, Sprecher des israelischen Außenministeriums, erklärt das Vorgehen im Gespräch mit der Zeitung. Die Aktivität beinhalte eine ständige Beobachtung von Blogs und Einträgen in den Online-Communities, sowie eine Teilnahme an den Diskussionen. "Unser Hauptargument ist: Palästinensischer Staat ja, aber nur durch direkte Verhandlungen."

Als Grund für die Internetaktivitäten nannte Palmor die aus seiner Sicht unzureichenden Möglichkeiten, sich in der Öffentlichkeit zu äußern. "Da mir niemand zehn Minuten auf CNN gibt, um den rechtlichen und diplomatischen Hintergrund für unsere Beweggründe zu erklären, ist es der richtige Weg, durch die sozialen Medien Menschen für dieses Thema zu interessieren." Im Internet könne die eigene Position präsentiert werden, in der Hoffnung, dass viele Leute sie weiter verbreiteten. Daher lege Israel großen Wert auf die sozialen Medien und nehme sie ernst. "Aus unserer Sicht haben wir bereits den Kampf um die Öffentlichkeit begonnen, obwohl formal nichts begonnen hat."

Die Webseite des israelischen Außenministeriums kann in Arabisch, Englisch, Hebräisch, Persisch und Russisch aufgerufen werden. Es betreibt zudem nach eigener Aussage etwa 100 Facebookseiten. Diese werden ebenfalls in verschiedenen Sprachen geführt. Die arabische Seite hat beispielsweise nach Angaben von "Ha´aretz" 72.000 Fans. Auch eigene YouTube-Kanäle, sowie  Twitter-Konten werden regelmäßig aktualisiert. "Wir erwarten alle, dass im September etwas passiert. Wir wissen zwar noch nicht genau, was, aber es ist klar, dass es um eine Art diplomatische Entwicklung geht. Wir haben aber auch unsere Finger am Puls im Hinblick auf die sozialen Medien", so der Sprecher des Außenministeriums.

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