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Israel unverändert auf Platz 86

Die Organisation Reporter ohne Grenzen veröffentlicht ihre jährliche Rangliste der Pressefreiheit in allen Ländern der Welt. Israel bleibt auf dem Platz des Vorjahres stehen.
Von Israelnetz

PARIS (inn) – Israel belegt bei der Pressefreiheit weiterhin Platz 86 von 180 Ländern. Das geht aus der diesjährigen Rangliste hervor, die die Organisation Reporter ohne Grenzen (RSF) am Dienstag veröffentlicht hat. Anlass war der Internationale Tag der Pressfreiheit. Die Palästinensischen Gebiete haben sich im Vergleich zum Vorjahr von Platz 132 auf 170 verschlechtert. Ägypten steht zwei Punkte höher auf Platz 168, Jordanien liegt auf Platz 120, Syrien auf 171, der Libanon auf 130.

Damit stuft die Rangliste der Pressefreiheit die Lage in Israel als mit „erkennbaren Problemen“ ein, die Lage in den palästinensischen Gebieten mit „sehr ernsten Problemen“.

In dem Bericht heißt es: „Palästinensische Journalisten haben große Schwierigkeiten, ihren Beruf auszuüben.“ Während der Konflikte in Jerusalem und während der israelischen Militäroffensive im Gazastreifen im Mai 2021 hätten palästinensische Journalisten einmal mehr einen hohen Preis bezahlt.

Gemäß der Liste befinden sich in Israel zur Zeit fänf Journalisten in Haft, nähere Gründe für die Inhaftierung nennt die Organisation nicht.

Echte Freiheit trotz Militärzensur

Themen der nationalen Sicherheit unterliegen in Israel der Militärzensur und gelegentlichen Nachrichtensperren, abgesehen davon genießen „die israelischen Medien echte Freiheit“. Der führende private Fernsehsender „Kanal 12“ und Israels öffentlicher Radio- und Fernsehsender nähmen einen wichtigen Platz in der Medienlandschaft ein. Ynet – der Onlineauftritt der Zeitung „Yediot Aharonot“ – sei die meistgelesene Nachrichtenwebsite, während die Tageszeitung „Ha’aretz“ trotz einer begrenzten Leserzahl großen Einfluss habe. „Yediot Ahronot“ und die Gratiszeitung „Israel Hajom“ seien die führenden Printmedien-Konkurrenten. Daneben gibt es zahlreiche arabisch- und russischsprachige Medien sowie eigene Publikationen der ultra-orthodoxen Juden.

Die ersten Plätze belegen die Länder Norwegen, Dänemark und Schweden. Die Schweiz ist auf Platz 14, Deutschland auf Platz 16 und Österreich auf Platz 31 gelistet. Die Liste wird jährlich auf der Grundlage von Fragebögen an Journalisten, Forscher, Juristen und Menschenrechtler erstellt. Ziel sei es, den „Grad der Pressefreiheit von Medienschaffenden und Medien zu vergleichen“.

Im Jahr 2022 ist nach Angaben von RSF eine neue Methodik verwendet worden. Demnach lautet die Definition: „Pressefreiheit wird definiert als die Fähigkeit von Medienschaffenden als Einzelpersonen und als Kollektiv, Nachrichten im öffentlichen Interesse auszuwählen, zu produzieren und zu verbreiten, unabhängig von politischer, wirtschaftlicher, rechtlicher und sozialer Einmischung und ohne Bedrohung ihrer physischen und psychischen Sicherheit.“ Die Rangliste sei eine Momentaufnahme der Situation in den 180 Ländern und Gebieten im Kalenderjahr vor ihrer Veröffentlichung. (mh)

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4 Antworten

  1. Irgendwie verstehe ich den Bericht nicht.
    Auf der einen Seite wird gesagt, dass „die israelischen Medien echte Freiheit“ genießen, bis auf Themen, die der verständlichen Militärzensur unterliegen, die es ganz sicher auch in jedem anderen Land gibt und auf der anderen Seite stuft man die Pressefreiheit als problembelastet ein.

    Schmeißt die Organisation Reporter hier Israel und die autonomen Gebiete in einen Topf? Das die Journalisten dort und in Gaza nur nach dem Mund der Terrororganisation schreiben dürfen, dafür braucht es kein Ranging. Hamas gut = Israel böse.

    Auf Twitter gibt es einen Account @imshin auf dem regelmäßig Berichte und vor allem Bilder getwittert werden, wie es tatsächlich in Gaza aussieht. Kann ich nur empfehlen.

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  2. „.die der verständlichen Militärzensur unterliegen, die es ganz sicher auch in jedem anderen Land gibt..“

    Äh nein. In Demokratien gibt es keine Militärzensur.

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    1. Dürfen Sie in jedem Land alles fotografieren? Was passiert, wenn Sie in Berlin sicherheitsrelevante Gebäude oder Vorgänge fotografieren?

      Richtig, wir sind ja in einer Demokratie. Wenn dann durch einen solchen Vorgang der Bundeskanzler ermordet wird, dann ist es der Demokratie geschuldet. Und der Bundeskanzler weiß ja, dass er ermordet werden kann….

      Hört sich so an, wie die Aussage, dass es richtig ist, Siedler zu ermorden, auch Zivilisten. Also Kinder, Frauen, Alte.

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    2. Dann versuchen Sie doch mal, militärische Informationen über unsere weiteren Pläne für das Vorgehen in der Ukraine zu bekommen. Mal schaun, ob Sie da detaillierte Infos bekommen und diese Veröffentlichen können, oder ob es nur allgemeine Infos sind.

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