PARIS (inn) – Nach fast fünf Jahrzehnten haben Israel und Guinea ihre diplomatischen Beziehungen wieder aufgenommen. Der Leiter des israelischen Außenministeriums Dore Gold unterzeichnete die Vereinbarung am Mittwoch in Paris zusammen mit dem Büroleiter des guineischen Staatspräsidenten Alpha Condé, Khalil Kaba. Guinea hatte die Beziehungen 1967 nach dem Sechs-Tage-Krieg abgebrochen.
Die etwa zwölf Millionen Bewohner der westafrikanischen Republik an der Atlantikküste sind zu 90 Prozent muslimisch. Im Jahr 2013 fanden in dem Land erstmals Parlamentswahlen statt. Laut der Onlinezeitung „Times of Israel“ wird „in den kommenden Tagen“ ein weiteres muslimisch geprägtes Land Beziehungen zu Israel aufnehmen.
Gold rief weitere afrikanische Länder dazu auf, die Beziehungen mit Israel wieder zu etablieren. „Die Zahl der Länder, die dies noch nicht getan haben, sinkt fortlaufend. Wir sind voller Hoffnung, dass diese Zahl bald gar nicht mehr vorhanden sein wird.“ Länder ohne Beziehungen zu Israel sind unter anderen Niger, Tschad und Somalia.
Nach der Staatsgründung 1948 hatte Israel gute Beziehungen zu den afrikanischen Ländern südlich der Sahara aufgebaut. Dies änderte sich in der Zeit nach dem Sechs-Tage-Krieg. Auf Drängen der Arabischen Liga brachen zahlreiche afrikanische Staaten ihre Beziehungen zu Israel ab. Seit den frühen 1980er Jahren kam es wieder zu einer Annäherung; 1987 besuchte der damalige Premier Jitzhak Schamir vier Länder. Im Jahr 2014 etablierte die Knesset eine Afrika-Gruppe. Zuletzt besuchte der israelische Premier Benjamin Netanjahu den Kontinent. (df)