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Israel sprengt Militäreinrichtungen im Gazastreifen

GAZA (inn) – Israel hat mit dem Abriss seiner Militäranlagen im Gazastreifen begonnen. Am Freitagmorgen sprengte die Armee ein Verbindungsbüro zu den Palästinensern an der Nordgrenze der Region – und versetzte damit die Bewohner des nahegelegenen Sderot in Schrecken.

Die Explosionen waren weithin zu hören. Die Bewohner der israelischen Stadt Sderot, die jahrelang mit Kassam-Raketen aus dem Gazastreifen beschossen wurden, hielten den Knall für Raketenfeuer.

Die israelische Armee riss zudem die Mor-Brücke ab. Sie war vor einigen Jahren errichtet worden, um den israelischen Sicherheitskräften den Zugang von der Hauptstraße in die Siedlungen des Gusch Katif zu ermöglichen.

Wie die Tageszeitung „Jerusalem Post“ berichtet, waren am Donnerstag 1.500 Soldaten in den Siedlungsblock Gusch Katif gekommen, um vor dem endgültigen Rückzug der Armee den Schutt zu beseitigen.

Der Rückzug der Armee aus dem Gazastreifen wird voraussichtlich am Montagmorgen abgeschlossen sein, berichtet die Tageszeitung „Ha´aretz“. Israel will zwei oder drei Grenzkontrollstellen an der Grenze zwischen Israel und dem Gazastreifen aufbauen. Ebenso sollen 33 Stellen zwischen Israel und dem Westjordanland errichtet werden.

Nach einer Richtlinie von Oberstaatsanwalt Menachem Masus spricht Israel von „Grenz-Terminals“. Hier werden Personen und Güter untersucht, die zwischen israelischem und palästinensischem Gebiet wechseln. Zivile Angestellte werden für die israelische Flughafenbehörde arbeiten, die Güter werden mit besonderen High-Tech-Geräten untersucht.

Neue Grenzkontrollstellen

Der Austausch von Gütern zum Gazastreifen wird sich dabei auf Karni und Eres konzentrieren. Karni passieren täglich 40 bis 50 Lastwagen. Im Herbst 2006 sollen dort zwei spezielle Untersuchungs-Geräte für Lastwagen aufgebaut werden. Am Eres-Übergang will Israel neue Terminals für Fußgänger errichten und eines für den Güterverkehr. Für das Westjordanland werden vor allem Scha´ar Ephraim und Tarqumija genutzt werden.

Zwei große neue Grenzkontrollstellen sind nahe Jerusalem geplant, sowie in der Nähe der Städte Ramallah und Bethlehem. Die Bauarbeiten dazu wurden jedoch nach internationalem Protest vorerst verschoben.

Israel und Ägypten haben sich darauf geeinigt, den Rafah-Grenzübergang wegen Renovierungsarbeiten für sechs Monate zu schließen. Es sollen elektronische Überwachungssysteme installiert werden. Später sollen hier europäische Instanzen die Arbeit an den Grenzkontrollen überwachen.

So lange wird ab nächster Woche das Terminal von Kerem Schalom genutzt. Der Güter-Austausch findet vor allem am Nitzana Terminal statt.

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