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Israel schafft „Alte Sachen“ ab

JERUSALEM (inn) – Von Eseln oder Pferden gezogene Karren sollen schon bald aus Israels Straßenbild verschwinden. Meistens sind es Araber, die mit diesen „Fahrzeugen“ durch die Straßen ziehen und auf Jiddisch „Alte Sachen“ rufen. Denn eine organisierte Sperrmüllentsorgung gibt es in Israel nicht.
Bald Vergangenheit? Sperrmüllentsorgung mit Pferd und Wagen – hier in Ramat Gan

Statt der Sperrmüllabfuhr sammeln meist Araber mit ihren Eselskarren alte Waschmaschinen oder Möbel, um sie auf Flohmärkten zu vergolden oder auszuschlachten. Die israelische Tierschutzorganisation „Chai“ (Leben) hatte sich an den Verkehrsminister Israel Katz (Likud) gewandt, mit der Aufforderung, diese tierischen Verkehrsmittel in israelischen Städten aus dem Verkehr zu ziehen. Die Esel, Pferde oder Maultiere würden nicht ordentlich gepflegt und versorgt. Sie sterben nach Angaben von „Chai“ vorzeitig an Erschöpfung.
Der Minister hat dem Aufruf nachgegeben und will ein entsprechendes Gesetz dem Wirtschaftsausschuss der Knesset vorlegen. Innerhalb von sechs Monaten solle es verabschiedet und rechtskräftig werden. Gemäß Medienberichten argumentierte der Minister nicht nur mit Tierrechten, sondern auch mit der Gefährdung von Autos und Fußgängern sowie mit „überflüssigen Verkehrsstaus“.
Es ist nicht bekannt, wie viele Vierbeiner infolge dieser neuen Regelung abgeschafft werden müssen, sobald es keine Verwendung mehr für sie gibt. Klar ist jedoch, dass eine unbekannte Zahl von ärmlichen Altwarenhändlern entweder arbeitslos werden oder auf weit weniger umweltfreundliche benzinbetriebene Kleinlaster umsteigen muss, um weiterhin „Alte Sachen“ einsammeln zu können.

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