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Israel probt für Erdbeben und andere Katastrophen

JERUSALEM (inn) – Im Falle eines starken Erdbebens würden die USA und Deutschland den Israelis als Erste beistehen. Zu dieser Einschätzung kommt die israelische Regierung. Am gestrigen Sonntag hat die jährliche landesweite Katastrophenschutzübung begonnen – erstmals auch mit simulierten Erdstößen.
Der Ölberg nach dem Erdbeben von 1927 – aktuell üben die Israelis für den Ernstfall.

Als weitere schnelle Helfer nennt die Regierung die NATO und die für solche Fälle zuständige Organisation der Vereinten Nationen. „Israel wird bestimmt ein starkes Erdbeben erleben, die Frage ist nur, wann, wo und wie stark“, sagte der Generaldirektor des Heimatschutzministeriums, Gabi Ofir, anlässlich der mehrtägigen Übung. Eine solche Naturkatastrophe werde größeren Schaden anrichten als jeder Krieg. Um dafür bereit zu sein, habe Israel Abkommen mit mehreren Ländern unterzeichnet. „In solchen Fällen wollen viele Länder helfen, aber die Hilfe kann eine Last sein, wenn die Operation nicht ordentlich ausgeführt wird.“
Heimatschutzminister Avi Dichter gab laut der Zeitung „Yediot Aharonot“ zu bedenken: „Zum letzten Mal hatten wir 1927 ein großes Erdbeben.“ Nach Angaben von Experten sei Israel durch diesen Abstand von 80 Jahren ein Nachteil entstanden. Er fügte an: „Wir können nicht verhindern, dass ein Erdbeben geschieht, also haben wir das Ziel, zu verhindern, dass ein Unglück zur Katastrophe wird.“
Bei der Übung simulieren die Verantwortlichen, es habe Tausende Todesopfer und Zehntausende Verletzte gegeben. Zudem überlegen sie, was zu tun wäre, wenn mehr als 100.000 Menschen ihre Häuser verlassen müssten. Auch Raketenangriffe und andere militärische Zwischenfälle ziehen die Organisatoren in Betracht.
Unter anderem wurden am Sonntag Erdbeben in Eilat und in Nordisrael sowie Tsunamiwellen simuliert. Der größte Teil der Häuser in Israel wurde vor 1980 errichtet, als noch keine Erdbebenrichtlinien galten. Private Schutzräume sind erst seit dem Golfkrieg 1990/91 Pflicht, schreibt die Tageszeitung „Jerusalem Post“.
Auch das israelische Kabinett beteiligte sich am Sonntag an einer Notfallübung. Um 11 Uhr verließen Premierminister Benjamin Netanjahu und seine Minister den Sitzungsraum und das Regierungsgebäude. „Minister sind vor allem anderen israelische Bürger. Wie jeder nehmen wir an der Übung teil“, betonte Netanjahu laut einer Mitteilung seines Büros. „Ich will, dass die israelischen Bürger sicher sind. Vor allem wollen wir den israelischen Bürgern durch diese Übung und andere Schritte klar machen , dass sie bei einem Raketenangriff in ihre Häuser rennen und bei einem Erdbeben aus ihren Häusern nach draußen laufen sollen.“

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