„Der Bau künstlicher Inseln kann das Problem des Platzmangels für große Industrieanlagen lösen“, sagte Daniel Herschkowitz, der Minister für Wissenschaft und Technologie, laut der Tageszeitung „Yediot Aharonot“. Auf diese Weise könnte man wertvolles Land bewahren und Umweltschäden vermeiden. Auch Premierminister Benjamin Netanjahu befürwortet das Vorhaben. Künstliche Inseln würden die Wirtschaft stärken und die wenigen Freiflächen im Landesinneren bewahren.
Die künstlichen Inseln sollten Flughäfen, Seehäfen, Entsalzungsanlagen, Kernkraftwerke und Militärstützpunkte beherbergen. Das Ministerium für Wissenschaft und Technologie bereite einen Planungsausschuss vor, um die Möglichkeiten zu erkunden, wie das Projekt umzusetzen sei. Binnen eines Jahres solle Netanjahu eine Empfehlung vorliegen. Schätzungen zufolge belaufen sich die Kosten für eine Inseln von zwei Quadratkilometern auf 1,2 Milliarden Euro.
Doch Umweltschutzgruppen kritisieren das Vorhaben. Die Israelische Vereinigung für Umweltschutz (IUED) monierte, dass „künstliche Inseln der israelischen Küstenlinie unumkehrbare Schäden zufügen werden“. Andere Länder wie Japan hätten künstliche Inseln nicht auf offener See, sondern in Buchten oder bei Mündungen errichtet. Der Geschäftsführer von IUED wies außerdem darauf hin, dass „künstliche Inseln die Umwelt gefährden, da sie Erosion hervorrufen und das Ökosystem im Meer aus dem Gleichgewicht bringen“.
Israel ist mit etwas mehr als 22.000 Quadratkilometern etwa so groß wie das Bundesland Hessen und hat knapp 7,4 Millionen Einwohner. Die Bevölkerungsdichte liegt bei etwa 336 Einwohnern pro Quadratkilometer, in Deutschland bei 229 Einwohnern pro Quadratkilometer.
