Klimt hatte eine kontroversale Serie für die Halle der Universität geschaffen, heißt es in einer Pressemitteilung des Jerusalemer Museums. Wegen der Abbildung von Nackten und der radikalen Behandlung des Themas habe es bei seiner Einweihung beim Publikum und unter den anwesenden Ärzten „wütenden Protest“ gegeben.
Auftraggeber war 1894 das österreichische Ministerium für Kultur und Erziehung. „Die Medizin“ war eines von drei allegorischen Gemälden zum Thema Aufklärung an der Decke der Halle. Alle drei seien 1945 von den abziehenden SS-Truppen zerstört worden.
Es handelt sich um das erste Klimt-Ölgemälde in der Sammlung des Israel-Museums, das sonst nur einige Arbeiten auf Papier besitzt.
Das Gemälde hat ursprünglich Hermann Wittgenstein (ein Cousin des Philosophen Ludwig Wittgenstein) vom Künstler erworben. Es blieb im Besitz der Familie Wittgenstein, bis es das Israel-Museum dank Spendern kaufen konnte.