JERUSALEM / BERLIN (inn) – Wenn am Samstag die Sommerspiele der Special Olympics in Berlin beginnen, ist auch Israel am Start. Zur Delegation des jüdischen Staates gehören 35 Athleten aus sieben Disziplinen; erstmals dabei ist das Fußballteam der Frauen. Insgesamt treten bei der Sportveranstaltung 7.000 Sportler aus aller Welt in 26 Disziplinen an.
Anerkennung als Sportler
Erstmals entsendet Israel die Athleten mit offizieller Unterstützung der Regierung. Das Sportministerium hat die Organisation Special Olympics Israel in diesem Jahr als Sportvereinigung anerkannt. Damit erhält das Team auch staatliche Mittel, in diesem Fall 500.000 Schekel (128.000 Euro).
Die Anerkennung betrifft aber nicht nur finanzielle Aspekte, sondern auch das Selbstverständnis der Sportler: „Zum ersten Mal in ihrem Leben erhalten sie einen Status, der sie als das anerkennt, was sie sind: als Athleten und nicht nur als Menschen mit Behinderung“, sagte die Geschäftsführerin der Special Olympics Israel, Scharon Levy-Blanga, laut der Nachrichtenseite „Times of Israel“.
Erfolgreiche Vergangenheit
Einige der Sportler sind in jüngerer Zeit schon erfolgreich gewesen. So gewann die Schwimmerin Avital Naveh Gold und Bronze beim Vorgängerturnier 2019 in Abu Dhabi. Der Schwimmer Gilad Kalishov gewann damals zweimal Bronze; nun tritt er aber im Bowling an. Der Judoka Levav Barkan gewann in Abu Dhabi Silber und will sich dieses Mal Gold holen.
Die Spiele in Los Angeles im Jahr 2015 waren für die Israelis äußerst erfolgreich: Die Sportler gewannen 25 Mal Gold, 18 Mal Silber und 18 Mal Bronze. Von den Spielen in Abu Dhabi kehrten sie mit 22 Medaillen heim.
Bei den Spielen tritt auch der palästinensische Verband an. Die 18 Athleten waren von Montag bis Mittwoch im Rahmen eines städtischen Gastgeberprogramms in Dortmund, um sich auf das Turnier vorzubereiten. Während dieser Zeit besichtigten sie unter anderem die Stadt und besuchten das Deutsche Fußballmuseum. Für die israelische Delegation war der Berliner Bezirk Tempelhof-Schöneberg der Gastgeber in der Vorbereitungswoche.
Bei den Special Olympics treten Menschen mit geistiger oder Mehrfachbehinderung an, während an den Paralympics Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen teilnehmen. Die Veranstaltung entstammt einer Idee von Eunice Kennedy-Shriver (1921–2009), der Schwester des früheren US-Präsidenten John F. Kennedy (1917–1963). Sie wünschte sich, dass ihre geistig behinderte Schwester Rosemary (1918-2005) mehr Beteiligung am gesellschaftlichen Leben erfährt. (df)
Eine Antwort
Allen Sportlern viel Freude! Möge sich München 1972 nicht wiederholen!