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Israel gedenkt seiner 23.320 Gefallenen

JERUSALEM (inn) – Am Dienstagabend beginnt der Tag des Gedenkens an Israels gefallene Soldaten und Terror-Opfer. Zum ersten Mal befindet sich ein Araber auf der Gedenkliste, der von Juden ermordet wurde.
Am Jom HaSikaron gedenken Israelis landesweit ihrer Gefallenen (hier eine Zeremonie in Tel HaSchomer von 2009).
Nach dem Holocaust-Gedenktag steht in Israel das nächste Gedenken an: Der Gedenktag an die gefallenen Soldaten und Opfer von Terrorismus, Jom HaSikaron. Am Abend um 20 Uhr Ortszeit – nach jüdischer Auffassung der Tagesbeginn – ertönen landesweit eine Minute lang Sirenen. Das öffentliche Leben ruht dann, Millionen von Israelis halten im Gedenken oder im Gebet inne. Am Mittwoch um 11 Uhr ertönen wieder die Sirenen, dieses Mal zwei Minuten lang. Das Signal markiert den Beginn der offiziellen Gedenkveranstaltungen auf den Friedhöfen. Auf dem Militärfriedhof auf dem Herzl-Berg werden Staatspräsident Reuven Rivlin und Regierungschef Benjamin Netanjahu der Terror-Opfer gedenken. Am Abend geht der Tag der Trauer über in den freudig gefeierten Unabhängigkeitstag, dem Jom HaAtzma’ut.

Traurige Premiere

Israel beklagt im Jahr 2015 23.320 Gefallene. Die Zählung beginnt im Jahr 1860. Ab diesem Jahr wohnten Jerusalemer Juden zum ersten Mal außerhalb der Altstadtmauern. Im vergangenen Jahr sind 116 Gefallene und Zivilopfer hinzugekommen, der größte Teil durch den Gazakonflikt im vergangenen Sommer, bei dem 67 Soldaten und sechs Zivilisten, darunter ein thailändischer Gastarbeiter, starben. Zum ersten Mal befindet sich auch ein Araber auf der Gedenkliste, den Juden ermordet haben: Muhammad Abu Chdeir wurde Anfang Juli nach bisherigen Erkenntnissen bei lebendigem Leib verbrannt. Die Tat war offenkundig ein Racheakt für den Mord an den drei jüdischen Jugendlichen Ejal Jifrach, Gil-Ad Scha’ar und Naftali Frankel. Wie das israelische Verteidigungsministerium bekanntgab, sind insgesamt 9.753 Familien von den menschlichen Verlusten betroffen. Zu dieser Zahl gehören 4.958 Witwen und 2.049 Waisen bis zu einem Alter von 30 Jahren. Von 553 Personen ist der Ort des Begräbnisses – sofern eines stattfand – unbekannt. Die letzte Person in dieser Reihe ist Oron Schaul, der im Gazakonflikt im vergangenen Sommer umkam. (df)

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