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Israel-Feiern in London aufgrund von Protesten abgesagt

LONDON (inn) - Im Bloomsbury Theater in London wollten Juden anlässlich des israelischen Unabhängigkeitstages im April eine Feier abhalten. Nach harschen Protesten von anti-israelischen Aktivisten sagte das Theater die Veranstaltung ab. Diese Woche entschuldigte sich der Eigentümer des Theaters, das "University College", bei den Organisatoren.

Im Theater wollte am 28. April die Zionistische Föderation Großbritanniens (ZF) wie jedes Jahr eine Feier zum israelischen Unabhängigkeitstag ausrichten. Doch das Haus erreichten zahlreiche Beschwerden von anti-israelischen Aktivisten. Als Grund nannten sie die Werbung für die Veranstaltung, auf der Fotos einer israelischen Unterhaltungsgruppe in Uniform zu sehen waren. Die Zionistische Föderation erklärte sich bereit, die Fotos zu entfernen.

Doch die Proteste hielten an, woraufhin das Theater die Feier ganz absagte. Das Theater hatte in der Nutzung der Bilder der Soldaten einen Vertragsbruch gesehen, weil die Veranstaltung als eine kulturelle und nicht als eine politische festgelegt worden war, berichtet die Tageszeitung „Jerusalem Post“. Doch bereits im Jahr 2006 erlaubte das Theater eine Veranstaltung anlässlich der Tötungen von mehreren Menschen durch Irgun-Kämpfer im Dorf Deir Yassin nahe Jerusalem, die sich 1948 zutrugen. Die Gedenkfeier mit dem Titel „Wie aus Palästina Israel wurde“ wurde von einer Gruppe namens „Deir Yassin Remembered“ organisiert und konnte im Theater abgehalten werden.

Zionistische Föderation will gegen Zensur vorgehen

Am Dienstag teilte das „University College London“ mit, dass es vertragsmäßig nicht dazu berechtigt war, die Veranstaltung abzusagen. Die Universität stimmte einer Kompensationszahlung an die ZF zu und veröffentlichte eine Entschuldigung auf seiner Webseite. Als alternativer Austragungsort ist jetzt das „Arts Depot“ in Finchley im Norden Londons im Gespräch.

Die „Zionistische Föderation“ dankte der Universität für ihre Bereitschaft, den Fall zu regeln. Gleichzeitig erklärte die ZF, auch in Zukunft gegen Versuche von Zensur vorzugehen. „Im Programm gab es keine Unterschiede gegenüber den Vorjahren, die Absage resultierte aus dem Druck einer kleinen, hartgesottenen Gruppe von anti-zionistischen Aktivisten“, wird der ZF-Vorsitzende Andrew Balcombe in der „Jerusalem Post“ zitiert.

„Im Gegensatz zum Londoner Wissenschaftsmuseum, das dem Druck, eine Veranstaltung zum israelischen Wissenschaftstag im März abzusagen, standgehalten hat, hatte das Bloomberg-Theater kapituliert“, so Balcombe. Dies sei, wie die Reaktion der Universität zeige, inakzeptabel gewesen. „Unsere Organisation wird immer widerstandsfähig gegenüber Versuchen einer sehr kleinen nicht repräsentativen Minderheit sein, unsere legalen Rechte in Großbritannien zu beschneiden“, fügte er hinzu.

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