TIBERIAS (inn) – Der Har Bental im Golan bietet mit seinen mehr als 1.000 Metern Höhe nicht nur einen hervorragenden Rundumblick zum Hermongebirge und ins fruchtbare Huletal, sondern erinnert bezeichnend daran, von welchen Staaten Israel umgeben ist: Die Grenze zu Syrien liegt nur wenige hundert Meter von dem beliebten Aussichtsberg entfernt, nach Damaskus sind es 60 Kilometer.
Auf einem Nachbarberg hat Israel eine überdimensionale Überwachungsstation errichtet. Nur ein einziger Weg schlängelt sich in Kurven den Berg hinauf. Auf den Dächern überwachen Satellitenschüsseln und Radaranlagen jede Bewegung der Syrer. „Selbst wenn nur ein einziger Panzer rollt, registriert die Überwachungsanlage die Erschütterung und meldet feindliche Bewegungen“, sagt Reiseleiter Gideon Frank.
Auch UN-Soldaten befinden sich auf dem Har Bental und lassen sich mit israelischen Schulkindern fotografieren. Hunderte Kinder sind mit Bussen zusammen mit ihren Lehren und Betreuern zum Aussichtsberg gefahren. Nur Touristen aus dem Ausland finden sich hier schon lange nicht mehr so häufig ein, wie in vergangenen Jahren.
Die israelischen Schulkinder vergnügen sich besonders in den „Schützengräben“, die in einem Rund auf dem Berggipfel ausgehoben sind. An einigen Stellen stehen ausgemusterte und schon lange nicht mehr benutzte Maschinengewehre.
Die symbolisch angelegten „Schützengräben“ erinnern die israelischen Kinder und alle Besucher: Israel mußte sich in der Vergangenheit immer wieder verteidigen. Die Überwachungsstation auf dem benachbarten Berg erinnert jeden daran: Israel muß sich auch heute noch verteidigen
Mitten auf dem Aussichtsberg Har Bental steht ein großer Holzpfahl mit Schildern, die in verschiedene Himmelsrichtungen zeigen. Bis nach Jerusalem, so steht auf einem der Schilder, sind es 153 Kilometer, bis zum Büro des Premierministers 155 Kilometer.
Nach Washington sind es 11.800 Kilometer, erfährt der Besucher. Und bis nach Bagdad sind es 800 Kilometer, heißt es auf einem weiteren Schild.
Die Gruppen israelischer Schüler werden von ihren Lehrern und Leitern begleitet, von denen jeder ein Gewehr um die Schulter trägt. Seit dem ersten Anschlag auf eine Jugendgruppe ist es Gesetz für jeden Gruppenleiter, eine Waffe mit sich zu tragen.
Israel ist das Land des Schutzes. Hier sind die Bürger besser und aufmerksamer geschützt, als in jedem anderen Land der Welt. Das garantiert der Staat Israel, dafür sorgen die Gruppenleiter. Dies gilt nicht nur für die Bürger Israels, sondern auch für die Besucher des Landes, also auch für die 44 Deutschen, die jetzt durch Galiläa reisen, trotz Syrien, trotz Bagdad.
Auf der Besucherterrasse des Har Bental traute ein israelisches Ehepaar kaum ihren Augen, als sie diese 44 Touristen sahen. „Ich habe gerade gesehen, daß Ihr in der Gruppe eurem Guide zugehört habt. Seid Ihr Touristen, woher kommt Ihr?“ fragten die beiden Israelis erstaunt. „Wir kommen aus Deutschland und sind Freunde Israels, die Euch gerade in dieser Zeit besuchen möchten“, sagte Markus Krimmer – und spricht damit für die gesamte Gruppe.
Von Israelnetz.de begleitet Andreas Dippel die Reisegruppe in Israel. Täglich können Sie auf www.israelnetz.de Eindrücke der Reise und aktuelle Ereignisse verfolgen.