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Israel lockert Zutritt zu geteiltem Dorf

Nach der Errichtung eines neuen Sicherheitszauns erlaubt Israel den Besuch des Dorfes Ghadschar auf militärischem Sperrgebiet auch ohne vorherige Anmeldung.
Von Israelnetz
Ghadschar

GHADSCHAR (inn) – Israel hat angekündigt, Besuchsbeschränkungen für das Dorf Ghadschar auf den Golanhöhen nicht mehr anzuwenden. Das mehrheitlich alawitische Städtchen liegt seit dem Sechs-Tage-Krieg 1967 genau auf der Grenze zwischen Israel und dem Libanon und ist damit zweigeteilt.

Zaun auf libanesischer Seite

Mehr als 2.700 Menschen leben in Ghadschar. Die meisten von ihnen besitzen sowohl die israelische als auch die libanesische Staatsbürgerschaft. Obwohl das eher schlecht gesicherte Grenzgebiet für Israel ein Risiko darstellt, konnten sich die Bewohner frei im Dorf und im Land bewegen. Besucher jedoch benötigten eine Sondergenehmigung, um Ghadschar zu betreten. Diese Regelung hat Israel seit vergangener Woche fallen gelassen.

Grund dafür ist laut „Ha’aretz“ die Entscheidung des Gemeinderats von Ghadschar, auf der dem Libanon zugewandten Seite einen hohen, mit Kameras und Sensoren ausgestatteten Zaun zu errichten. Er soll den Zugang vom Libanon aus komplett sperren. Bislang markierte lediglich ein löchriger Stacheldrahtzaun die Grenze.

Einfallstor für Terror und Schmuggel

In der Vergangenheit nutzte die libanesische Terrorgruppe Hisbollah die prekäre Situation für Angriffe auf Israel. Im November 2005 schickte sie Kämpfer in das Dorf, um dort stationierte israelische Soldaten zu entführen. Der Versuch misslang. Acht Monate später jedoch löste ein weiterer Entführungsversuch in einem anderen Grenzabschnitt den Zweiten Libanonkrieg aus.

Außerdem gilt Ghadschar seit Jahren als Hauptumschlagplatz für Drogen und Waffen aus dem Libanon nach Israel. Die israelische Regierung hofft, dass diese Gefahren durch den neuen Zaun eingedämmt werden.

Neuregelung vorerst inoffiziell

Die Anordnung einer Sondergenehmigung für Besucher bleibt offiziell bestehen; das Gebiet von Ghadschar gilt als „geschlossenes Militärgebiet“ ohne Zutritt für Nichtansässige. Israel hat jedoch zugesagt, am Checkpoint an der einzigen Zufahrtsstraße keine Dokumente mehr zu kontrollieren. De facto steht nun für jedermann der Zutritt zur Stadt vom israelischen Territorium her offen. (cs)

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Eine Antwort

  1. Wir kennen das Gebiet und ich gestehe, hatte richtig Herzrasen, als wir dort in der Nähe waren.
    Die Alawit. Einwohner waren sehr freundlich.
    Möge es ihnen gut gehen. Nicht einfach im Grenzgebiet Golan zu wohnen mit Hisbollah vom Libanon im Nacken.
    OT
    Die UN Sicherheitstruppen haben sich dort neulich auch wieder was geleistet.
    Was machen die dort eigentlich? Rennen weg, sehen nichts….braucht man nicht !!!!!!!!!!!

    5

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