Israels Außenminister Avigdor Lieberman habe den Diplomaten über seine Mitarbeiter Israels Missfallen über die „ständige einseitige Parteinahme gegen Israel und für die Palästinenser“ ausrichten lassen, berichtet die Tageszeitung „Jerusalem Post“. Lieberman reagierte damit auf eine nach israelischer Sicht koordinierte Einberufung der israelischen Botschafter in Großbritannien, Frankreich, Spanien und Italien. Sie hatten sich den Unmut der europäischen Regierungen über die israelische Ausschreibung zum Bau von 1.400 Wohneinheiten in den umstrittenen Gebieten (Israelnetz berichtete) anhören müssen. Lieberman sagte, ihm dränge sich der Eindruck auf, dass die Europäer nur nach Gelegenheiten suchten, Israel zu Vorwürfe zu machen.
Auch Premierminister Netanjahu kritisierte die Einbestellung israelischer Diplomaten in Europa. Am Donnerstag bezeichnete er es als Heuchelei, dass zwar israelische Bauvorhaben, nicht aber palästinensische Hetze und Terrorismus kritisiert würden. „Es ist an der Zeit, dass ein bisschen Fairness in die Diskussion kommt“, sagte er. Die Europäische Union und ihre Mitgliedsstaaten würden den Frieden in weite Ferne schieben, wenn sie den Palästinensern dauernd signalisierten, dass ihr radikales und feindseliges Verhalten akzeptabel sei.
