JERUSALEM (inn) – Mehr als 2.000 jüdische Einwanderer kommen seit dem 7. Oktober 2023 im Durchschnitt jeden Monat nach Israel. Rund 32.000 waren es im vergangenen Jahr. Der Trend setzt sich im Jahr 2025 ungemindert fort. Kürzlich gab das Ministerium für Alija und Integration bekannt, die Formalitäten bei der Einreise effizienter zu gestalten.
Formalitäten
Die Berechtigung der „Olim“, wie die Einwanderer auf Hebräisch heißen, zur Alija wird bereits im Vorfeld gründlich geprüft. Von verschiedenen Gruppen, die Juden auf der ganzen Welt zur Alija ermutigen, werden die Neuankömmlinge unterschiedlich intensiv vorbereitet. Bei einigen ist es ein jahrelanger Prozess, während andere kurzentschlossen handeln.
Am Flughafen Ben-Gurion erhalten sie erste Papiere beziehungsweise Anträge dafür: Für die Krankenversicherung, für den israelischen Pass, für eigenen Wohnraum und andere Dinge. Sie können eine Fülle an Informationsmaterial mitnehmen, das ihnen helfen soll, sich in der neuen Umgebung zurechtzufinden.
Vereinfachung
Bislang mussten die Einwanderer hierfür verschiedene Orte aufsuchen. Zum Erhalt der ersten Antragsformulare mussten sie mit dem Shuttleservice am Flughafen zwischen Terminal 1 und 3 hin- und herfahren.
Nun wurden alle Stellen an Terminal 3 zusammengelegt. Die Flughafenbehörde vereinfachte in Zusammenarbeit mit den israelischen Organisationen Keren Hayesod und Jewish Agency die komplexe Logistik. Außerdem wurden Wartezeiten verkürzt.
Stärkung für Israel
Der erste Flug mit 49 Einwanderern wurde Ende März bereits erfolgreich nach dem neuen Verfahren abgefertigt. Die „Olim“ kamen aus Frankreich und Ländern der ehemaligen Sowjetunion. Sie wurden in einer festlichen Zeremonie willkommen geheißen.
Doron Almog, der Vorsitzende der Jewish Agency, sagte: „Jeder Einwanderer, der sich entscheidet, hierher zu kommen, stärkt Israel und das gesamte jüdische Volk. Wir arbeiten mit aller Kraft daran, jedem Einwanderer eine sanfte Ankunft zu ermöglichen und seine Integration in die israelische Gesellschaft zu fördern.“ (cs)
4 Antworten
Wie schön und mutig, wenn das jüdische Volk unabhängig von der Situation im Land nach Hause, in die uralte Heimat zurück kehrt.
So ist es seit „altersher“ in der Bibel verheißen.
Traurig und auch verständlich, wenn Israelis in ein anderes Land ausreisen, aber, die Türen bleiben ja offen…
Bei der Lektüre des Artikels musste ich an eine Kurzgeschichte von Ephraim Kishon denken „Meine Masseneinwanderung“, in der die bürokratischen Hürden mit viel Humor geschildert wurden. Gut, dass sich das ändert. Israel braucht die Neubürger, vor allem junge Menschen. Die Eingewöhnung ist nicht einfach, liebe Freunde von uns, seit Jahren in Israel, sprechen immer noch von „den Israelis“, wenn sie ihre Mitbürger meinen. Sie denken allerdings dennoch nicht daran, eventuel nach Frankreich zurückzukommen.
Juden verlassen Frankreich und die Länder der ehemaligen Sowjetunion. Sollen sie auch Deutschland verlassen? Vielleicht. Sollen sie auch Italien verlassen? Nein!
Komisch, dass nicht alles gleich im Terminal 3 war… Man hätte doch die Mitarbeiter auch kurzfristig provisorisch verlegen können und es somit den Einwanderern sicher leichter gemacht. Daten sind ja schon seit Staatsgründung übermittelbar, falls das der Grund war.