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Israel bedauert Ende der Amtszeit Boltons

JERUSALEM / NEW YORK (inn) – Israelische Vertreter bedauern das Ende der Amtszeit John Boltons als amerikanischer Botschafter vor den Vereinten Nationen. Mit ihm gehe ein „großer Freund Israels“, sagten sie.

Angesichts der Mehrheit von Demokraten im zukünftigen Senat wäre Bolton mit größter Wahrscheinlichkeit nicht erneut zum UN-Botschafter der USA gewählt worden. US-Präsident George W. Bush hatte Bolton das Amt im August 2005 während der Parlamentsferien im Alleingang übergeben. Diese Nominierung läuft Anfang Januar aus. Bolton lehnte eine erneute Aufstellung zur Wahl ab, teilte das Weiße Haus am Montag mit. Die Demokraten waren stets gegen die Ernennung.

Aus Jerusalem gab es bislang keine offizielle Stellungnahme zum Verzicht; doch offizielle Vertreter erklärten, mit Bolton verliere Israel einen zuverlässigen Freund und Unterstützer. In Jerusalem hege man große Dankbarkeit gegen Bolton, hieß es. Er sei ein „enger Freund Israels“ und ein „sehr professioneller Diplomat, der sehr darum bemüht war, die Interessen zu vertreten, die Israel und die USA teilen: Demokratie und Freiheit“. Bolton habe „nie Angst gehabt, laut und deutlich seine Meinung zu sagen, auch wenn diese nicht beliebt war“.

Bolton hat Israel mehrmals vor den UN verteidigt, so etwa bei der Abstimmung über die Resolution 1701 oder beim Versuch, die UN zum Handeln gegen das iranische Atomprogramm zu bewegen. Im Juli hatte seine Delegation ein Veto im Sicherheitsrat gegen einen Resolutionsvorschlag eingelegt, der Israel aufrief, die Offensive gegen militante Palästinenser im Gazastreifen zu beenden. Der Entwurf sei einseitig gegen Israel gerichtet und angesichts der rasanten Entwicklung in Israel veraltet, sagte Bolton damals. „Bolton ist ein Diplomat, der eine Denkrichtung vertritt, die auf Werten basiert“, sagte ein Vertreter in Jerusalem.

Allerdings glauben die Israelis nicht, dass die Ablösung Boltons einen Wandel in der Freundschaft zwischen den USA und Israel bedeute. Die Beziehungen der Diplomaten beider Länder vor den UN seien gut und würden gut bleiben.

Kritiker Boltons haben seinen teilweise schroffen Ton beanstandet. Bolton selbst wiederum warf den UN Ineffizienz und Einseitigkeit vor.

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