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Israel: „Al-Dschasira“-Journalisten für Hamas und Dschihad aktiv

Sind mehrere Korrespondenten von „Al-Dschasira“ in Gaza Terroristen? Das legt das israelische Militär nahe. Derweil geht der Krieg unvermindert weiter.
Von Israelnetz

GAZA (inn) – Die israelische Armee hat am Mittwoch neue Vorwürfe gegen „Al-Dschasira“ erhoben. Der arabische Nachrichtensender mit Sitz in Katar arbeitet unter anderem auch mit Korrespondenten im Gazastreifen. Die Armee erklärte nun, sechs solcher Journalisten als Terroristen enttarnt zu haben: Vier sollen der Hamas zuzuordnen sein, zwei dem Palästinensischen Islamischen Dschihad.

Laut Armee sollen das verschiedene Schriftstücke belegen, etwa Personaltabellen oder Gehaltsdokumente. Israel hat dieses Material der Öffentlichkeit in Ausschnitten zur Verfügung gestellt. In einem weiteren Dokument gibt die Armee eine Übersicht über die beschuldigten Journalisten und nennt jeweils deren Identifikationsnummern.

Einen der Männer ordnet die Armee als Anführer einer Terrorzelle aus der Raketenabteilung der Hamas ein. Ein anderer wird als Scharfschütze kategorisiert. Einen weiteren bezeichnet sie als Gruppenkommandeur. Bereits zuvor hatte Israel Journalisten von „Al-Dschasira“ im Gazastreifen vorgeworfen, in Terror verstrickt zu sein.

„Al-Dschasira“: „Fingierte Vorwürfe“

Die Armee gibt keine explizite Auskunft darüber, ob die betreffenden Personen noch leben. Sie schreibt aber in der Gegenwartsform, die meisten der enttarnten Journalisten dienten als Speerspitze von Hamas-Propaganda bei „Al-Dschasira“. Anas al-Scharif etwa, einer der Beschuldigten, ist nach wie vor auf der Plattform X aktiv.

„Al-Dschasira“ wies die Anschuldigungen am Mittwoch vehement als „unbegründet“ zurück: Es handle sich um „fingierte Vorwürfe“ und einen „offensichtlichen Versuch, die wenigen verbleibenden Journalisten in der Region zum Schweigen zu bringen“. Man sehe diese Anschuldigungen als „Teil eines größeren Musters von Feindseligkeiten gegenüber ‚Al-Dschasira‘“. Diese rührten daher, dass der Sender „der ungeschminkten Wahrheit über die Lage in Gaza verpflichtet“ sei.

Im Mai hatte Israel ein Betätigungsverbot gegen „Al-Dschasira“ in Israel verhängt und eine Razzia in dessen Büroräumen in Jerusalem durchführen lassen. Die Maßnahme sorgte international für Kritik, auch von der deutschen Bundesregierung, die darin ein „falsches Signal“ sah. Mit Blick auf die neuen Erkenntnisse der Armee über Terrorverstrickungen des Senders schrieb die israelische Botschaft in Berlin daher am Mittwoch bei X, man frage sich, „welches Signal hier das richtige wäre“.

Raketenhagel hält an

Derweil geht der Krieg unvermindert weiter. Die schiitische Hisbollah-Miliz schoss am Mittwoch und Donnerstag erneut jeweils weit über hundert Raketen auf Israel ab. Am Mittwoch wurde gleich zwei Mal Alarm in der Tel Aviver Metropolregion ausgelöst. In Naharia in Nordisrael wurde am Mittwoch bei einem Raketenangriff ein Mann verletzt. Am Donnerstag kam es im Norden des Landes zu weiteren Verletzten.

Die israelische Armee führt ihren Einsatz im Libanon am Boden und in der Luft weiter fort. In der Nacht auf Donnerstag flog sie erneut schwere Angriffe auf die südlichen Vororte der Hauptstadt Beirut. Dabei seien Waffenlager und Produktionsstätten im Visier gewesen, teilten die Streitkräfte mit. Alle diese Ziele befänden sich unter und in zivilen Gebäuden. Man habe vor den Angriffen Maßnahmen unternommen, um das Risiko für Zivilisten zu vermindern.

Laut „Al-Majadin“ wurde am Mittwoch auch ein Büro des Hisbollah-nahen Senders angegriffen. Am Donnerstag teilte die libanesische Armee zudem mit, dass drei ihrer Soldaten, darunter ein Offizier, bei einem Angriff im Süden des Landes ums Leben gekommen seien. Dies sei geschehen, als sie Verwundete evakuiert hätten. Israel teilte mit, den Vorfall untersuchen zu wollen. Man habe keine Absicht, libanesischen Soldaten zu schaden.

Hamas: Russische Israelis periodisieren

Auch im Gazastreifen gehen die Gefechte weiter. Dort fokussiert sich die Armee schon seit längerem auf Dschabalia im Norden der Küstenenklave. Sie versucht derzeit, die Menschen dort zur Evakuierung zu animieren. Dabei wirft Israel der Hamas vor, Palästinenser an der Flucht zu hindern. Die Palästinenser werfen hingegen Israel vor, den Norden des Gazastreifens gezielt entvölkern und belagern zu wollen.

Unterdessen ließ am Donnerstag eine Äußerung von Mussa Abu Marsuk aufhorchen, einem Mitglied des Hamas-Politbüros. Laut der russischen Nachrichtenagentur RIA stellte er am Rande eines Treffens mit dem russischen Vize-Außenminister in Moskau in Aussicht, dass die Hamas die Freilassung zweier russisch-israelischer Geiseln priorisieren könnte – allerdings nur im Rahmen eines weiteren Geiseldeals.

Derzeit gibt es keinerlei Hinweise auf ein solches Abkommen. Die Gespräche waren zuletzt zum Stillstand gekommen. US-Außenminister Antony Blinken (Demokraten) hält sich aktuell in Katar auf. Das Golfemirat versuchte sich schon vor Kriegsausbruch und auch seitdem als Vermittler zwischen der Hamas und Israel. (ser)

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20 Antworten

  1. Beweise? Nein, das kann man von Israel wirklich nicht erwarten. Wir glauben einfach alles, was Israel behauptet. In Kriegen ist man immer so ehrlich, wie man sein kann – siehe Russland.
    Und wenn Russland behauptet, dass die Kirsche rot ist, dann muss ich das in Frage stellen. Warum nicht bei der israelischen Regierung?

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    1. Sie wissen ganz genau, dass Ihre Aussage gelogen ist. Die öffentlich-rechtlichen übernehmen doch jede Zahl von Al Jazeera. Sage nur Krankenhaus. In ein paar Minuten brachten die es fertig ein paar hundert Tote zu zählen. Und komisch, als sich herausstellte, dass das Krankenhaus von eigenen Raketen der Terroristen getroffen wurde, verweigerten die Öffentlich-rechtlichen die Korrektur. Brauchen Sie noch andere Bespiele. Sagen Sie es, habe noch ein paar Hundert zur Auswahl für Sie.

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      1. Es bleiben Behauptungen ihrer und israelischer Seite. Ich warte auf Beweise um mein Urteil zu fällen. „Die Vorfälle werden untersucht“ reicht mir nicht.

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        1. @Ludovicl: Dann flieg eben selbst in den nahen Osten und spiel Columbo bei der Hisbollah, der Hamas und Al Jazeera! Falls du zurückkommst kannst ja berichten was rausgekommen ist! 😂🤦‍♂️

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        2. @Ludovico
          Mir ist schleierhaft, auf welchen Satz in dem Bericht Sie Ihre Forderung nach Beweisen beziehen. Ihre Aussagen sind nicht eindeutig. Bitte beziehen Sie Stellung. Danke.

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          1. @Rts
            Nicht nötig. Ludovicos Meinungen zu Israel sind uns schon bekannt. Bitte keine Wiederholungen!

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        3. @Ludovico
          Ihre geforderten Beweise liegen inzwischen vor. Die IDF überlässt nichts dem Zufall. Wenn sie jemanden beschuldigt und untersucht, liegen sehr schnell Beweise vor (nachzulesen bei times of Israel). Das kann man von Israel erwarten! Von Putin kann man gar nichts erwarten, der macht sich die Welt so, wie sie ihm gefällt. Wer den Houthis-Terroristen Trackingdaten liefert, ist nicht vertrauenswürdig.

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    2. @Ludovickerl: Du solltest zumindest schon unterscheiden können zwischen der Armee des EINZIGEN DEMOKRATISCHEN STAATES im nahen Osten (=Israel) und den Worten von Terror-Organisationen wie der Hisbollah, der Hamas und ihrem medialen Sprachrohr namens Al-Dschasira“

      Es gibt NICHT den geringsten Grund die Angaben der Israelischen Armee anzuzweifeln!

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    3. Keiner hat die Wahrheit für sich gepachtet. Im Krieg schon gar nicht!
      Aber es gibt Muster und Präzedenzfälle, anhand derer man die Nähe und die Ferne zur Wahrheit ganz gut einschätzen kann. Und da spricht eben sehr viel mehr für Israels Treue zur Wahrheit. Wenn da noch etwas unsicher ist, so wird es als solches benannt, z. B. dass etwas noch zu untersuchen ist. Das vermisse ich bei den oft allzu voreilig gegen Israel gerichteten Nachrichten weltweit!

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  2. Warum wundert mich das nicht? Aber die „Journalisten“ von Al-Dschasira sind nicht die Einzigen, die mehr oder weniger mit Hamas oder Islamischem Djihad kuscheln. In Gaza ist das wohl auch gar nicht anders möglich. Man denke an diejenigen, die den Hamasüberfall von Anfang an gefilmt haben, weil sie rein zufällig vor Ort waren. Naja, sie haben wohl gejoggt oder ihren Hund Gassi geführt…

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  3. Mich wundert das alles überhaupt nicht mehr. Ich glaube Israel und wir wissen es schon lange. 2014 war es dasselbe. Mit Katar Al Jazeera legt sich keiner an.
    Und ich kann das Gelabere von L. nicht mehr lesen. Ignoriere diesen Israel- Kritiker. 1938 ist wieder da. Nur heute noch dazu im Internet. Kann man mehr Irre erreichen. Danke Israelnetz. Hoffentlich macht EUCH keiner Mundtot.
    Schönen Abend zu euch. Shalom mein Israel.

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  4. Komisch, dass die Menschen lieber Terroristen Glauben schenken, als einem demokratischen Staat! Wenn es um Israel geht, dann wird schon lange mit verschiedenen Masstäben gerechnet.
    Israel wird am Ende der Sieger sein. Egal welche Meinung die Welt über Israel verbreitet!

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  5. „Al-Dschasira“ und viele Social Media sind Teil des Krieges gegen Israel.
    Wir müssen weiter kämpfen, dass die Deutungshoheit in den Medien zu Gunsten von Israel umschwenkt.
    Der Glaube wird Israel und allen Israel-Freunden helfen, dass auch die Medienwelt sich verändern wird.
    Es ist angesichts der „Kriegsberichterstattung“ von Al-Dschasira auch richtig, diesen Sender für gewisse Zeit in Israel zu stoppen. Wer stoppt in Deutschland den „Arabischen Rundfunk Deutschland“ (ARD) u. ZDF ?!

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  6. Die ungeschminkte Wahrheit wäre, dass die Terroristen das Volk als Schutzschild verwendet und alle Welt , besonders Frankreich die Augen zu gemacht hat. Das jetzige Leiden der Leute geht auf das Konto der Terroristen und noch immer geben sie den Terroristen Deckung.
    Sie brauchen mal einen Makron, der mal aufsteht und sagt, dass das Volk dem Terror abschwören muss, wenn sie zukünftig unterstützt werden wollen. Bevor eine Geberkonferenz arrangiert wird wäre mal wichtig zu überlegen was und wen man unterstützten will. Denn Frieden wird es nicht geben, wenn man wieder nach einem Kompromiss mit Terror sucht. Der bricht schneller aus, als man denkt!!!

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  7. Das israelische Betätigungsverbot von al dschasira sorgte für Kritik der deutschen Bundesregierung – Faeser scheiterte indessen mit ihrem Trick-Verbot von Compact. Wieder einmal mit dem Finger auf Israel zeigen wobei drei Finger der eigenen, schmutzigen Hand auf die Ampel zeigen.
    Katar als Vermittler zwischen hamas und Israel?
    Warum nicht auch als Vermittler zwischen isis und Deutschland? Letztere drohte dieser Tage mit Anschlägen in Deutschland.
    Was gibt es überhaupt zu „vermitteln“ zwischen Terror-Gangs und Staaten? Aus meiner Sicht NULL und NICHTS.
    Weder existiert ein „Recht auf Terror“ noch sind Terror-Opfer „Teil zweier Konfliktparteien“!

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  8. @ Martin Sechting
    Auch ich gehöre ja bekanntlich zu den Kritikern der Berichterstattung unserer ÖRM, insbesondere in den Nachrichten-Formaten von Tagesschau und heute, gerade im Hinblick auf Israel und den Nahost-Konflikt bzw. -Krieg. Immer wieder schreibe ich meine entsprechenden Statements an ARD und ZDF und „nerve“ mit meinen Widersprüchen.
    Allerdings habe ich mich heute an die beiden Sender gewandt, weil ich den Bestrebungen des Umbaus derselben durch einen neuen Staatsvertrag entgegentreten möchte.
    Es ist anvisiert, das Angebot – und letztlich auch die Kompetenz und Unabhängigkeit – der ÖRM deutlich zu kürzen. Ich befürchte, dass der Einflussnahme gewisser aktuell zunehmender gesellschaftlicher Strömungen so Vorschub geleistet werden könnte.
    Gerade Sender wie Phoenix, ZDF-Info, ZDF-Neo, ARD-Alpha, ARD-One, 3Sat, Arte usw. liefern oft wertvolle Beiträge zur Geschichte und den Hintergründen des NS-Regimes, des Holocausts etc. ( bspw. gestern Nacht die Wiederholung der 6-teilige Doku-Reihe „Die Wahrheit über den Holocaust“ in ZDF-Info) und sind von der angestrebten „Reform“ in ihrem Fortbestand bedroht. Angesichts der sich deutlich ausbreitenden Geschichtsvergessenheit und -Verdrehung ist m.E.n. das Erinnern an die Verbrechen und Untiefen der menschlichen Verwerflichkeit im Dritten Reich gegenüber den Juden heute wichtiger als je zuvor.
    Die Aufrechterhaltung der Vielfalt dieser Sender halte ich für elementar zur Sicherung unserer Demokratie – bei aller Kritik, mit der ich mich immer wieder bei diesen zu Wort melde, wenn ich meine, dass Beiträge aus dem Ruder laufen.

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  9. Die ganzen Kommentatoren hier sollten sich vllt nicht nur die einseitige Berichterstattung anschauen sondern auch mal über den Tellerrand hinaus blicken. Hier in euerer kleinen „Gemeinde“ könnt ihr eure Augen noch so stark verschließen und euch gegenseitig anlügen wie ihr wollt. Das ändert alles nichts an den ganzen Tatsachen die von neutralen Berichterstattern ans Tageslicht gebracht werden.

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