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Irritation um Meldung „Vatikan erkennt Palästina an“

ROM (inn) – Papst Franziskus hat in einer Privataudienz den Präsidenten der Palästinensischen Autonomiebehörde, Mahmud Abbas, in Rom willkommen geheißen. 2012 erkannte der Vatikan Palästina als Staat an. Nun sollen Vertreter beider Seiten erstmals ein schriftliches Abkommen unterzeichnen.
Franziskus traf sich am Wochenende mit Abbas. In ihrem Gespräch ging es unter anderem um den Friedensprozess mit Israel.
Der Pontifex überreichte Abbas bei dem Treffen am Samstag im Apostolischen Palast in Rom eine Medaille mit einem Friedensengel. Dies sei laut Federico Lombardi, dem Vatikan-Sprecher, „ein klares Zeichen für den Wunsch, sich um Frieden zu bemühen“. Unter Berufung auf italienische Nachrichtenagenturen, die Franziskus zitieren, meldet die Deutsche Presse-Agentur Franziskus‘ Worte: „Ich dachte an dich, weil du ein Friedensengel bist.“ Ob der Papst tatsächlich diese Bezeichnung genutzt hat, konnte Lombardi gegenüber der Online-Zeitung „Times of Israel“ nicht bestätigen. Der Sprecher habe „nicht den exakt gesprochenen Wortlaut gehört“. Der Papst und Abbas hätten in kollegialer Manier nah beieinander gestanden.

„Palästina schon 2012 anerkannt“

Für weitere Verwirrung sorgte die Nachricht, dass der Vatikan nun Palästina als Staat anerkannt habe. Die Meldung verbreiteten unterschiedliche Nachrichtenagenturen. Vatikan-Sprecher Lombardi sagte laut der Nachrichtenagentur Reuters: „Wir haben den Staat Palästina anerkannt, seit seiner Anerkennung durch die Vereinten Nationen und er ist bereits in unserem offiziellen Jahrbuch als Staat Palästina aufgeführt.“ Die UN-Vollversammlung hatte die Palästinenser Ende November 2012 zum Beobachterstaat aufgewertet. Dies begrüßte der Vatikan damals, er hat den selben Status inne. Am vergangenen Wochenende wurde die Ankündigung über ein schriftliches Abkommen veröffentlicht, an dem der Vatikan beteiligt ist. Darauf ist die Bezeichnung „Staat Palästina“ zu lesen. Es behandelt den Status der katholischen Kirche in Palästina. Das Abkommen soll in naher Zukunft von Vertretern des Vatikans und den Palästinensern unterzeichnet werden. Israel übte unterdessen Kritik an Abbas‘ Auftritt. Er kehre nicht an den Verhandlungstisch zurück, aber „benutzt internationale Foren zu Angriffen auf Israel“. Am Sonntag sprach Franziskus zwei Ordensfrauen heilig, die im 19. Jahrhundert in Palästina unter osmanischer Herrschaft lebten. Abbas war bei der Heiligsprechung der beiden arabischen Nonnen, Maria Alfonsina Danil Ghattas und Maria von Jesus dem Gekreuzigten, anwesend.

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