TEHERAN/BEIRUT (inn) – Der iranische Außenminister Kamal Charrasi wertet das Geiselabkommen zwischen Israel und der radikal-islamischen Hisbolla als „großen Erfolg“ für die moslemischen Staaten der Nahostregion. Ähnlich äußerte sich der libanesische Präsident, Emil Lahoud.
Die Befreiung von mehr als 400 „palästinensischen, libanesischen und arabischen Häftlingen aus den zionistischen Gefängnissen ist ein großer Sieg für die Widerstandsbewegung (Hisbolla), das libanesische Volk und die Regierung des Libanon“, zitierte die iranische Nachrichtenagentur IRNA Charrasi am Montag.
Die meisten Häftlinge seien bei „Aktionen des Widerstandes gegen die Besatzung im Libanon oder in Palästina“ verhaftet und angeklagt oder „bei terroristischen Aktivitäten der Israelis aus ihrer Heimat entführt“ worden, so der Außenminister weiter.
Nach Ansicht des libanesischen Präsidenten beweisen die Verhandlungen, dass Israel die Hisbolla eher als legitime Organisation einstufe – und nicht als Terrorgruppe. Dies sei eine der großen Errungenschaften aus dem Geiselgeschäft. „Sonst hätte Israel nicht mit der Organisation verhandelt“, fügte Lahoud hinzu. „Dies ist ein großer libanesischer Sieg.“
Unterdessen bereitet sich der Libanon auf den Empfang der zu befreienden Häftlinge vor. Wie die Zeitung „Ha´aretz“ berichtet, sollen sie am Donnerstag offiziell am Flughafen in Beirut begrüßt werden. Darauf wird jeder an seinen früheren Wohnort reisen, um dort an einem weiteren Empfang teilzunehmen. Für alle Häftlinge und deren Angehörige sind zudem Partys geplant.