TEHERAN (inn) – Die iranische Abwärtsspirale dreht sich weiter und weiter. Das theokratische Regime steht unter immensem Druck. Außenpolitisch drohen eine neue Amtszeit von Donald Trump als US-Präsident und weitere Sanktionen, die den Iran noch mehr isolieren werden. Im Innern brodelt der Hass der Bevölkerung auf ein Regime, das ihnen alles genommen hat. Es mangelt den Menschen an Geld, Bildung, Nahrungsmitteln und Wasser. Nennenswertes Wachstum gibt es nur beim Militärbudget und der Teuerungsrate.
Sanktionen
Die internationalen Sanktionen lasten schwer auf der Islamischen Republik. Gerade erst haben die Europäische Union und Großbritannien neue Sanktionen gegen Irans Schiff- und Luftfahrtindustrie verhängt. Erwartungsgemäß wird sich die Situation noch verschärfen, wenn Donald Trump sein Amt als US-Präsident antritt. Ländern wie Deutschland könnte der Iran-Handel an den internationalen Strafmaßnahmen vorbei deutlich erschwert werden.
Aber die Sanktionen sind nicht das einzige und nicht einmal das größte hausgemachte Problem der iranischen Wirtschaft. Längst hat sich der Iran neue Märkte bei seinen Verbündeten erschlossen, allen voran Russland und China. Er versagte jedoch dabei, die wirtschaftlichen Möglichkeiten zugunsten seiner eigenen Ökonomie und Bevölkerung zu nutzen.
Investition in Zerstörung statt Aufbau
Jahrzehntelang hat der Iran stattdessen in Krieg, Tod und Zerstörung investiert. Während selbst der Ölexport nur noch einen Bruchteil seiner einstigen Einnahmen erzielt, stellt Irans Präsident Masud Peseschkian seinen neuen Haushalt vor: Fast 20 Prozent der iranischen Ölexporteinnahmen – schätzungsweise mehr als 10 Milliarden Dollar – sollen ausschließlich der Revolutionsgarde zugewiesen werden.
Mehrere Zig-Milliarden Dollar steckte der Iran in den syrischen Bürgerkrieg zur Unterstützung des Assad-Regimes. Danach gelang es ihm nicht, sich Anteile an der syrischen Wirtschaft zu sichern. Laut der iranischen Handelskammer belaufen sich Irans Anteile am syrischen Markt auf gerade mal drei Prozent, im Vergleich zu 30 Prozent, die die Türkei ihr Eigen nennt. Gerade schloss der Iran nach fast 20 Jahren sein einziges Automontagewerk in Syrien.
Denn statt sich um die eigene Wirtschaft zu kümmern, rüstete der Iran seine Milizen in Syrien, dem Irak, dem Libanon, dem Jemen und in den Palästinensergebieten gegen Israel. Außerdem unterstützt er Russlands Feldzug gegen die Ukraine mit Milliardenhilfen.
Wenig Exporte, schlechte Qualität
Klassische iranische Exportschlager wie Teppiche, Safran und Pistazien haben nicht nur Quantität, sondern auch Qualität eingebüßt. Irans Exporte handgewebter Teppiche, die einst jährlich 426 Millionen Dollar betrugen, sind in nur sieben Jahren auf unter 40 Millionen Dollar eingebrochen. Das sagte Mortesa Hadschi Aghamiri, Vorsitzender der Teppichkommission der iranischen Handelskammer. Afghanische Schmuggler haben den verbliebenen Markt für sich entdeckt. Sie schmuggeln Teppiche minderer Qualität in den Iran, geben sie als iranische Herstellung aus und verkaufen sie vor Ort oder im Ausland. Indien hat den Iran als dominierenden Akteur auf dem globalen Teppichmarkt abgelöst.
Wegen Wassermangels und Stromausfällen kann der Iran nur noch einen Bruchteil seines einstigen Ertrags aus der Landwirtschaft erzielen. Die Pistazienindustrie ist eingebrochen. Von den 7.500 Tonnen Pistazien, die der Iran jährlich in die EU transportiert, wurden zuletzt viele Lieferungen wegen zu hoher Aflatoxinwerte abgewiesen. Gesundheitsschädliche Konzentrationen dieses Giftstoffes entstehen durch Faktoren wie Dürre oder falsche Ernte und Lagerung. Laut Handelskammer sind zuletzt branchenferne Akteure in den Handel eingestiegen. Zum Beispiel seien gescheiterte Autohändler in den Pistazienhandel eingestiegen. Es mangle ihnen jedoch am nötigen Fachwissen. „Sie schädigen den Ruf iranischer Pistazien“, klagt die Kammer.
Nahrungsmittelunsicherheit
Die Inflationsrate im Iran liegt inzwischen bei mehr als 40 Prozent und ist damit eine der höchsten weltweit. Mehr als ein Drittel der Iraner lebt unterhalb der Armutsgrenze – das sind mehr als 32 Millionen Menschen. Laut einem Bericht des Forschungszentrums der Handelskammer kämpfen sie mehr und mehr mit Nahrungsmittelunsicherheit.
Darüber hinaus berichten Zeitungen, dass viele Menschen teurere Anschaffungen wie Haushaltsgegenstände, aber auch Fleisch und Milchprodukte, in Raten abzahlen. Davon sei die Hälfte aller iranischen Haushalte betroffen.
Einbruch des Bevölkerungswachstums
Bei alledem altert und schrumpft die iranische Bevölkerung. Düstere Prognosen sagen voraus, sie könne sich bei gleichbleibendem Trend bis zum Ende des Jahrhunderts halbieren. Auf einen steigenden Prozentsatz älterer Menschen ist das Land nicht eingestellt.
Die Regierung hat Maßnahmen angestellt, um der Entwicklung entgegenzuwirken. Abtreibungen wurden verboten und das Heiratsalter für Mädchen auf 13 Jahre herabgesetzt. Aber selbst finanzielle Anreize führten nicht zu höherem Bevölkerungswachstum. Zu groß ist wahrscheinlich die Erwartung leerer Versprechungen, die die Menschen aus anderen Bereichen kennen.
Arbeiterproteste
Allein in der vergangenen Woche demonstrierten Krankenschwestern, Rettungskräfte, Rentner und Fahrer des öffentlichen Nahverkehrs. Ihre Gehälter wurden entgegen allen Zusagen nicht an die Inflation angepasst. Teils werden sie gar nicht ausbezahlt. Das gleiche gilt generell für Überstunden. Busfahrer standen zeitweise vor der Wahl, arbeitslos zu sein oder ihren Sprit selbst zu zahlen, denn ihre Tankkarten waren wochenlang deaktiviert.
Rentner demonstrierten im Süden des Iran mit Slogans wie „Schluss mit der Kriegstreiberei, unsere Kühlschränke sind leer“ und „Vergesst das Kopftuch, bekämpft die Inflation“. Pensionierte Lehrer protestierten am Wochenende vor dem Präsidentenbüro in Teheran. Sie hielten 100.000 Rial-Scheine in der Hand. Die Banknote, die vor der Revolution von 1979 etwa 1.500 Dollar wert gewesen wäre, hat heute nur noch einen Gegenwert von 15 Cent. Die Rentner reisten aus Städten im ganzen Iran an. Manche übernachteten im Park. Sie klagen, dass sie 60 Prozent ihrer versprochenen Altersbezüge nicht erhalten hätten. Der Wert des Geldes, das ihnen zusteht, verringert sich zudem ständig durch die Inflation.
Wie weiter?
Vor genau fünf Jahren ging der iranische Staat mit Gewalt gegen die damaligen „Novemberproteste“ vor, die die schlechte Wirtschaftslage und erhöhte Benzinpreise zum Anlass hatten. Wer seine Hoffnungen in den neuen Präsidenten Peseschkian gesetzt hatte, wurde bitter enttäuscht. Die Menschen gehen weiterhin auf die Straßen. Kleinere Proteste von nicht- oder unterbezahlten Personengruppen gibt es fast täglich. Das ist außergewöhnlich für ein Land, in dem Arbeiter weder streiken noch sich in Gewerkschaften organisieren dürfen.
Die Mullahs werden keine Lösung für das Problem finden. Sie sind zu versessen auf ihren blinden Hass gegen Israel. Ihr Versprechen, den jüdischen Staat auszulöschen, wird mindestens genauso unerfüllt bleiben wie alle anderen Zusagen. Irgendwann wird dieses Regime unter dem inneren und äußeren Druck zusammenbrechen. Eine westlich-demokratisch orientierte Opposition steht schon bereit, um dann das Ruder zu übernehmen. (cs)
19 Antworten
Die Regierenden, also die Mullahs klagen nicht. Sie haben was sie sich benötigen, es gibt keinen Mangel. Das Schiitentum – die archaische Ideologie – zeigt hier das wahre Gesicht! Die gesundheitl. schwer angeschlagenen, von Hirnschlägen gezeichneten Greise halten sich für die „Islam. Republik Iran“ als unersetzlich und von ihrem Allah legitimiert. Damit wird jede Schande, jeder Mord, jedes wirtschaftl. Versagen, jedes Islamgeplärre gerechtfertigt. Tatsache bleibt aber, dass keiner der – oft selbsternannten Imame – als Shahid ins Paradis eingehen wird! Sie haben keine greifbaren, positiven Leistungen vollbracht, Sie reden, versprechen mit leeren Worten, behaupten Unwahrheiten und brachten seit 50 Jahren nicht den geringsten Fortschritt oder wirtschaftl. Verbesserung für die Bevölkerung! Natürlich liegt die Schuld bei den Juden, weil deren Land und Wirtschaft funktioniert und natürlich auch beim Grossen Satan! Iraner erhebt Euch gegen diese Verbrecher !
Lieber Jean. Das ist einfacher empfohlen als realisierbar. Selbst bei Revolten gegen Hungersnöte mordetet das Regime Dutzende von Menschen. M.E. bleibt nur eine längst überfällige militärische Intervention gegen das Regime.
Iran investiert ins Töten, nicht in ihre Bevölkerung. Frauen ermorden sie und Kritiker.
Der Mullahs einziges Ziel ist die Auslöschung Israels. Deren neue „Freunde“sind nicht besser. Blut klebt an deren Händen. Aber irgendwann… wird abgerechnet. Shalom. Am Israel chai
Iranische Wirtschaft auf dem Sterbebett? Nein, überhaupt nicht. Die Waffenproduktion steigt, die Rüstungsindustrie wächst. Irans Terror-Regime stabiler denn je auch wenn die Bevölkerung hungert.
Es bleibt für das Persische Volk nur zu hoffen, dass das Regime so schwächelt, dass dieses zerbricht. Klar ist, dass das Mullah-Regime außer Anti-Israel und Anti-Frauenrechte KEIN anderes Programm besitzt.
Möge das Persische Volk eine bessere Zukunft haben, nach Ende der Mullahs !
Von Masud Peseschkian hatte sich die Bevölkerung anderes erwartet, weil er eher gemäßigt auftrat, anders als die Mullahs. Die Führung des Iran hat sich genau wie Libanon, Gaza, Syrien usw.so sehr dem Hass auf Israel verschrieben, die können gar nicht mehr anders denken. Wie kann man nur so verblendet und hasserfüllt sein, sein Volk in den Untergang zu treiben? Die Bevölkerung enttäuscht, verbittert, ängstlich ohne Zukunftsperspektive. Proteste: Ja, aber mit der Gefahr im Gefängnis zu landen und gefoltert zu werden. Sie können einem nur leidtun.
Ich würde nicht weinen, wenn dies Mullah Regime zusammen brechen würde. Wenn überhaupt tuen mir nur all jene leid, die ihr Leben riskieren, wenn sie dagegen protestieren.
Aber wie im Libanon. Diese Islamisten haben es noch nie geschafft Wohlstand, Frieden und technischen Fortschritt für ihre Bevölkerung zu schaffen. Nur ihre eigenen Machtinteressen und militärische Aufrüstung sind wichtig.
Es scheint, als spielten sowohl die eigene Unfähigkeit wie auch die anscheinend doch erfolgreichen israelischen Gegenangriffe eine Rolle bei dieser Misere.
Gut so, das ganze noch ein bisschen weiter forciert und das ganze Bauwerk der Mullahs fällt in sich zusammen wie ein Kartenhaus. Wenn das passieren soll, müssen zuvor die
Garden und die Revolutionswächter entscheidend geschwächt werden,sind den Mullahs erstmal diese Knüppel aus den Händen
geschlagen, kann das geschundene Volk den Rest bewerkstelligen, dann wird man Mullahs fliehen oder an ihren ach so geliebten Baukränen enden sehen, und gerecht wäre es allemal, zu sehr haben sie das Volk unterdrückt und geschunden……….SHALOM
Was ich aus dem Wort Gottes erkennen kann, wird dieses Regime nicht so schnell verschwinden oder ein Neues wird im Israelhass verharren – ausser ein Konflikt wird schnell Wirklichkeit. Persien wird zu seinem Untergang Israel noch angreifen, diesmal mit stärkeren Freunden als mit Terrorgruppen. Einem Land im äussersten Norden wird oder ist schon ein Haken in den Mund gelegt. Dieses Land hätte eigentlich nichts zu suchen im Nahen Osten, deshalb braucht es diesen Haken, ja ich glaube der Haken ist schon aktiv. Es gibt noch andere Länder, die melden sich mit den Worten: „Jerusalem ist unsere Stadt“, hat sich interessanterweise verbunden mit Libyen. Wird es diesmal klappen mit einem Sieg über Israel? Müsste eigentlich, denken sie, doch es kommt ganz anders, sie haben zu gegensätzliche Interessen und spannen nur zu einem gemeinsamen Ziel zusammen. Ich empfinde man kann dies heute schon erkennen. Hesekiel 38 lässt grüssen. Ohne Gottes Wort sind wir Blind.
Ja, in der Zeit, von der Hesekiel spricht, sind auch Syrien + Russland eng miteinander verbunden.
Es sei erinnert an die Irangate Affäre bzw. Iran-Contra Affäre. In den Jahren 1985 und 1986 verkauften und lieferten die USA (CIA) unter der Reagan-Regierung bei größter Geheimhaltung Waffen an den Iran unter Chomeini. Die Lieferungen erfolgten zum Teil über Israel, das damit den Iran im damaligen Krieg gegen den Irak unter Sadam Hussein unterstützte. Die Erlöse für die Waffen wurden von der CIA zur Unterstützung der Contras in Nicaragua verwandt. Pikant ist an der Affäre, dass der Iran für die USA offiziell als verfeindeter Staat galt ( nach der Geiselnahme der Botschaftsangehörigen 1979 ) – gleichzeitig inoffiziell bereits Sadam Hussein unterstützte.
Genau wie Haman wird das gegenwärtige Regime einmal scheitern. Das Buch Esther trägt für mich etwas
Prophetisches in sich.
Neben dem äußeren wirtschaftlichen Druck wachsen auch die Gemeinden der Jesus-Gläubigen im Untergrund stark an. Große Teile der Gesellschaft stehen nicht mehr hinter dem Regime. Die überwiegende Zahl der Gemeinden werden von Frauen geleitet. Bemerkenswert, weil die Frauen noch stärker von dem Regime unterdrückt werden. Quelle: in Youtube unter den Suchbegriff „Schafe unter Wölfen Band 2“ zu finden. Sehr sehenswert!
Was ich bis heute nicht verstehe und auch nie verstehen werde: WIE ist es möglich, daß dieses menschenverachtende Regime seit nun mehr Jahren an der Macht ist, ohne daß U-no und Nato MILITÄRISCH und aus Gründen der MENSCHLICHKEIT dort intervenierten. Wieso kann dieses abartige Regime offensichtlich die ganze Welt manipulieren und es nur dem schwarzen Schaf der U-no übrig bleibt, diesem Regime seine militärischen Grenzen zu zeigen. Wobei das noch immer nicht zu Menschenrechten im Iran führt. Wann, ja wann endlich wird eine internationale abgesicherte Koalition wie von vermutlich einer Mehrheit der Iraner gewünscht diesem widerwärtigen Regime ein Ende setzen? Ja, WANN???
WANN??? Nie! Warum? Gegen einen geschlossenen kommunistischen Block (China, Russland, Nordkorea, Kuba, Südafrika, Nicaragua, Venezuela, Brasilien usw.) hilft kein Guterres und keine „internationale abgesicherte Koalition“.
@AlbertNola
Jemand hat es endlich begriffen! Die Dominanz des Westens mit seiner Sanktionspolitik geht zu Ende. Bis zu 90% des im Iran geförderten Öls geht an den Partner China. Es gibt fast keinen Handel mehr zwischen Iran und dem Westen. Sanktionen wären nur symbolisch!
Die Gefahr besteht darin, wenn einer der BRICS-Staaten (Iran) mit Sanktionen belegt wird. Was die BRICS-Staaten weiter dazu zwingt, miteinander Handel zu treiben und sich somit weiter zu solidarisieren. Sanktionen beschleunigen die Entwicklung der BRICS-Staaten, was für die europäischen und amerikanischen Volkswirtschaften fatal wäre.
Lieber Alberto. Dann eben eine Koalition der Gutwilligen. Auch wenn das dieses mal nur die USA, UK, Polen und möglichweise noch Ungarn sein werden. Und ich bin mir fast sicher, daß alle sunnitischen arabischen Staaten unter der Hand Hilfe leisten werden, ganz zu schweigen von den Kurden.
Ja, wann ? Das ist die oft quälende Frage. Derzeit wird dieses Regime Iran vom Teufel und seinen Dämonen gesteuert und gelenkt und aufgerufen zum Bösen. Noch hat der Teufel Macht , aber seine Zeit läuft ab. Gott lässt das Böse „ausreifen“ , damit wir erkennen, wie nötig Menschen IHN brauchen. Noch immer ruft Gott und bietet an „Umzukehren“ , das Gute zu tun. Es gibt weltweit viele Muslime, die zu Jesus Christus finden.
Ja Marita, mit steigender Zahl. Und wir Christen sollten alles tun, um diese bewunderndwert mutigen Menschen zu empfangen UND zu schützen!!!
Korrektur zu meinem letzten Satz. Es muss natürlich heißen:
Pikant an der Affäre ist , dass für die USA damals der Iran , dem sie u.a. mit Hilfe Israels Waffen lieferten, offiziell als feindlicher Staat galt – sie aber gleichzeitig inoffiziell Sadam Hussein unterstützten.