Nach Aussage des iranischen Außenministers Mohammed Dschawad Sarif wird der Iran die fortgeschrittenen Zentrifugen des Typs IR-8 einsetzen, sobald ein Atomabkommen unterzeichnet ist. Das meldet die iranische Nachrichtenagentur „Fars“. Sarif habe dies iranischen Parlamentariern sowie dem Chef der iranischen Atomenergiebehörde mitgeteilt.
Im Vergleich zu den gegenwärtig genutzten IR-1-Zentrifugen erfolgt die Uran-Anreicherung durch IR-8-Zentrifugen 20 Mal schneller. Damit würde der Iran auch schneller eine Atombombe herstellen können. Diese sogenannte Ausbruchszeit ist ein wichtiger Punkt in den Atomverhandlungen. Je länger diese ist, desto mehr Zeit bleibt, sich auf einen möglichen Atomangriff vorzubereiten.
Das US-Außenministerium schätzt, dass die derzeitige Ausbruchzeit zwei bis drei Monate beträgt. Das Ziel des Abkommens sei es, die Ausbruchzeit für den Zeitraum von zehn Jahren auf ein Jahr zu erhöhen. Dazu soll der Iran zwei Drittel der derzeit 19.000 Zentrifugen abschalten. Nach Auffassung der USA hat der Iran zudem zugesagt, zehn Jahre lang nur IR-1-Zentrifugen zu nutzen.
Die Aussage des iranischen Außenministers widerspricht also der von den USA präsentierten Version der in der vergangenen Woche vereinbarten Eckpunkte. Laut „Fars“ wird Sarif den Parlamentariern in den kommenden Tagen ein „Faktenblatt“ zu den Atomvereinbarungen nachreichen. Ein Abschluss des Atomabkommens ist für Ende Juni vorgesehen. (df)