JERUSALEM (inn) – Sicherheitsexperten gehen davon aus, daß die radikal-islamische Hisbollah den Irakkrieg für Angriffe auf Israel nutzen wird. Unterdessen bestätigten die USA, daß sie Israel vor ihrer Militäroffensive gegen Bagdad warnen werden.
Wie die Tageszeitung „Ma´ariv“ berichtet, war der Chef des israelischen nationalen Sicherheitsrates, Ephraim Halevi, am Sonntag im Auftrag von Premier Ariel Sharon zu geheimen Gesprächen nach London gereist. Darin ging es um den bevorstehenden amerikanischen Angriff auf Bagdad. Zuvor hatten Vertreter des Sicherheitsapparates vermutet, daß sich die Hisbollah im Fall eines Irakkrieges ruhig verhalten werde.
Der US-Botschafter in Israel, Dan Kurtzer, dementierte am Montag Berichte, nach denen Amerika die Israelis entgegen einer früheren Abmachung nicht vor der Offensive warnen wolle. Grund sei die Befürchtung, daß Israel diese Information „ausplaudern“ könne. Im Gespräch mit Außenminister Silvan Shalom sagte Kurtzer: „Wir werden unsere Bundesgenossen nicht überraschen.“
Die USA wollen Israel 24 bis 48 Stunden vor ihrer Offensive darüber in Kenntnis setzen. Armeeangaben zufolge reicht diese Zeit zur Vorbereitung auf etwaige irakische Raketenangriffe aus. Selbst ohne vorherige Warnung würden die Streitkräfte zurechtkommen, sagte ein hochrangiger Offizier.
Sharon verfügte unterdessen, daß außer ihm lediglich Shalom, Finanzminister Benjamin Netanyahu, Verteidigungsminister Shaul Mofaz sowie einige Offiziere Stellungnahmen zum Irakkrieg abgeben dürfen. Der Außenminister wies die israelischen Botschaften an, keinerlei Auskünfte über das Thema zu erteilen.