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Irak-stämmige Israelis dürfen Bagdads Parlament wählen

BAGDAD (inn) – Israelis, die aus dem Irak stammen, können an den dortigen Wahlen in zwei Wochen teilnehmen. Dies teilte das Wahlkomitee für die Wähler im nicht-irakischen Ausland am Mittwoch mit.

„Es gibt bei der Wahl keine Einschränkung für die Irakis, sei es durch Religion, Rassenzugehörigkeit oder Geschlecht“, sagte Sarah Tosh, Sprecherin des Hauptquartiers für die außer-irakischen Wähler. „Das schließt diejenigen mit ein, die heute Israelis sind“, fügte sie hinzu.

Wie die Tageszeitung „Ha´aretz“ berichtet, darf demnach jeder, der die irakische Staatsbürgerschaft besitzt oder besaß, im Irak wählen, selbst wenn ihm die Staatsbürgerschaft entzogen wurde. Auch diejenigen, deren Vater Iraki war, können wählen, selbst wenn sie in einem anderen Land geboren wurden. Wenn nur die Mutter Irakerin war, reicht es nicht aus, da nach einem irakischen Gesetz von 1957 die irakische Staatsbürgerschaft nur vom Vater geerbt wird.

Es reiche die Vorlage bestimmter Dokumente wie die irakische Geburtsurkunde, ein Pass oder Ausweis oder eine Bestätigung vom irakischen Einwohnermeldeamt. Auch irakische Heiratsurkunden, Universitätsabschlüsse oder eine Bestätigung über Landeigentum reichten aus.

Die Wahl des neuen Parlamentes in Bagdad findet zwischen dem 28. und dem 30. Januar statt. Die Registrierung wird vom 17. bis zum 23. Januar durchgeführt.

Der Generalsekretär der Irakischen Demokratischen Partei, Mithal al-Alusi, sagte: „Ich rufe jeden, der in einem freien Staat lebt, dazu auf, zu kommen und zu wählen! Dadurch bilden Sie ein Gegengewicht zu den Wählern aus anderen Ländern.“ Der irakische Politiker, der im vergangenen Jahr Israel besucht hatte, bezog sich dabei auf Hunderttausende von Wahlstimmen, die voraussichtlich aus dem Iran kommen werden.

Etwa 130.000 Juden waren nach der Staatsgründung Israels im Jahre 1948 aus dem Irak nach Israel emigriert. Die Juden ließen dabei ihren Besitz zurück, weil die irakische Regierung ihnen verbot, ihn außer Landes zu nehmen. Im Irak gab es die älteste jüdische Gemeinde in der arabischen Welt.

Wenn ehemalige Irakis, die nun in Israel leben, wählen dürften, „wäre das ein sehr wichtiges Zeichen für den Willen des Irak, eine neue Richtung einzuschlagen“, sagte der ehemalige Knesset-Sprecher Schlomo Hillel, der für sein Engagement für irakische Juden den Israel-Preis erhielt.

Der ehemalige israelische Verteidigungsminister und jetzige Infrastrukturminister Benjamin Ben-Elieser, der im Alter von zwölf aus dem Irak nach Israel emigrierte, glaubt indes nicht an ein großes Echo auf den Appell: „Jeder, der Israel als sein Land ansieht, wird sich nicht an den Wahlen im Irak beteiligen.“

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