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Interne Likud-Wahl: Top-Listenplätze gehen an „Bibi“-Unterstützer

JERUSALEM (inn) – Die Abstimmung zur Kandidatenaufstellung des Likud für die Knessetwahlen im Januar endete mit einer bitteren Enttäuschung für die Anhänger von Premierminister Ariel Sharon – sie mußten sich mit den hinteren Listenplätzen begnügen. Auf den ersten zehn Plätzen landeten Unterstützer von Ex-Premier Benjamin (Bibi) Netanyahu.

Eine besondere Niederlage mußte Israels Verteidigungsminister Shaul Mofaz hinnehmen. Er hatte sich einen Listenplatz unter den ersten dreien erhofft, schaffte es jedoch lediglich auf Rang zwölf. Jerusalems Bürgermeister Ehud Olmert verbannten die Wähler auf Platz 33. Die Listenplätze eins und zwei gingen absprachegemäß an Sharon und Netanyahu, auf Platz drei landete Umweltminister Tzachi Hanegbi.

Bei den Vorwahlen kandidierten auch einige Politiker, die bei vorangegangenen Wahlen mit eigenen Listen angetreten waren oder zu anderen Parteien gehörten. Auf Platz 17 kam David Levy, der für die (marokkanisch-jüdische) Partei Gesher kandidierte, ursprünglich jedoch aus dem Likud stammt. Auf Platz 39 kam Pnina Rosenblum – eine Modedesignerin – und auf den aussichtslosen 43. Platz Avigdor Kahalani. Der „Held“ des Yom-Kippur-Krieges von 1973 war 1996 mit seiner Partei „Dritter Weg“ schon einmal in die Knesset gewählt worden und war Minister im Kabinett. Der von der Zentrumspartei zum Likud gewechselte Roni Milo kam auf einen enttäuschenden 47. Rang.

Zu den Gewinnern der Vorwahl zählt auch der Sohn von Premierminister Ariel Sharon, Omri (Platz 27). Der drusische Vertreter der Likud-Fraktion, Ayoub Kara, erreichte lediglich Listenplatz Nr. 40, der als unrealistisch gilt.

Der einzige amtierende Likud-Abgeordnete, der keine Chance auf einen Wiedereinzug hat, ist Eli Cohen (Platz 51).

Der zur innerparteilichen Opposition zählende Vertreter des extrem rechten Flügels, Moshe Feiglin, erreichte den 41. Rang und hat damit ebensowenig eine Chance in die Knesset einzuziehen wie der von der Gewerkschaftsliste „Am Echad“ übergewechselte Abgeordnete Chaim Katz (Platz 38).

Mehr als 95 Prozent der 2.940 Likudmitglieder gaben am Sonntag ihre Stimme ab. Umfragen zufolge kann die Partei bei den vorgezogenen Knessetwahlen am 28. Januar mit etwa 33 Sitzen rechnen. Bislang verfügte der Likud über 19 Abgeordnete, die über seine Liste gewählt wurden.

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