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Internationale Organisationen fordern Öffnung des Gazastreifens

GAZA (inn) – Gemeinsam haben 50 internationale Hilfsorganisationen und Menschenrechtsgruppen die sofortige Aufhebung der sogenannten „Gaza-Blockade“ gefordert. Unterdessen teilte das UN-Amt für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA) am Donnerstag mit, durch die „Land-, See- und Luftblockade“ seien die Exporte aus dem Gazastreifen auf unter drei Prozent gesunken.

In einer am Donnerstag veröffentlichten Erklärung der 50 Organisationen heißt es laut der palästinensischen Nachrichtenagentur „Ma´an“: „Seit mehr als fünf Jahren leben in Gaza über 1,6 Millionen Menschen unter einer Blockade, die das internationale Recht verletzt. Mehr als die Hälfte dieser Menschen sind Kinder. Wir, die Unterzeichner, fordern mit einer Stimme ‚beendet die Blockade jetzt‘.“ An der Aktion beteiligen sich unter anderem die Organisationen Amnesty International, Save the Children, die Weltgesundheitsorganisation, Oxfam, das Kinderhilfswerk UNICEF, die Weltkulturorganisation UNESCO und das UN-Hilfswerk für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA).

Das UN-Amt für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten gab unterdessen anlässlich des fünftes Jahrestages der „Gaza-Blockade“ einen Bericht über deren Auswirkungen heraus. Laut diesem habe die israelische Armee seit Juni 2007 im Gazastreifen fast 2.300 Palästinenser getötet und rund 7.700 verletzt. Etwa 27 Prozent der Toten seien Frauen und Kinder. Bei Angriffen aus dem Gazastreifen in den vergangenen fünf Jahren seien 37 Israelis getötet und 380 verletzt worden. Rund 35 Prozent des Farmlandes sowie etwa 85 Prozent der Fischereigewässer seien aufgrund israelischer Beschränkungen für die Palästinenser vollständig oder zum Teil unzugänglich. Die Einfuhrbeschränkungen durch Israel hätten zudem zu einem Anstieg des Warenschmuggels durch Tunnel an der Grenze zu Ägypten geführt. 172 Palästinenser seien seit dem Sommer 2007 in solchen unterirdischen Gängen ums Leben gekommen. Dennoch riskierten viele junge Menschen die Arbeit in den Tunneln, da mehr als die Hälfte der Jugendlichen arbeitslos sei.

Israel und Ägypten hatten die sogenannte Blockade im Juni 2007 verhängt, nachdem die Hamas die Macht im Gazastreifen übernommen hatte. Ägypten hatte nach dem Sturz von Ex-Präsident Hosni Mubarak den Grenzübergang Rafah zwar wieder geöffnet, es lässt jedoch kaum Waren in das Gebiet. Israels Regierung hatte die Beschränkungen in den vergangenen zwei Jahren stark gelockert. Mark Regev, ein Sprecher von Premierminister Benjamin Netanjahu, betonte jedoch angesichts der Forderung der Organisationen am Donnerstag: „Alle Lieferungen in den Gazastreifen müssen kontrolliert werden, denn Gaza wird von der Hamas kontrolliert, einer international anerkannten Terror-Organisation.“ Er fügte hinzu: „Erst an diesem Morgen wurde vom Gazastreifen aus auf einen israelischen Bauern geschossen, der sein Feld pflügte. Ist es wirklich fair, zu erwarten, dass Israel Auflagen für militärische Mittel aufhebt, während das Regime in Gaza Israel gegenüber feindlich und aggressiv ist?“

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