JAKARTA / JERUSALEM (inn) – Indonesien erlaubt laut der Tageszeitung „Yediot Aharonot“ israelischen Touristen wieder die Einreise. Demnach haben Gespräche zwischen dem israelischen und indonesischen Außenministerium über internationale Kontakte stattgefunden, um das Problem zu lösen.
Im Mai hatte sich Indonesien dazu entschlossen, Israelis nicht mehr ins Land zu lassen. Als Grund dafür gab die Regierung in Jakarta die Eskalationen an der Grenze zum Gazastreifen an. Im Gegenzug untersagte auch Israel Indonesiern die Einreise.
Botschafterin in Singapur vermittelte
Laut „Yediot Aharonot“ setzte sich die israelische Botschafterin in Singapur, Simona Halperin, für die Gespräche mit offiziellen Vertretern in Jakarta ein. Auf diese Weise erreichte sie die Übereinkunft, wonach beide Länder die Einreisesperre wieder aussetzten.
Indonesien ist das bevölkerungsreichste muslimisch geprägte Land der Erde. Es unterhält keine offiziellen diplomatischen Beziehungen mit Israel. Rund 36.000 Indonesier reisen aber jedes Jahr nach Israel. Die Tendenz ist steigend.
Überwiegend indonesische Christen
Die indonesischen Touristen sind meist pro-israelisch eingestellte Christen, die Israel auf ihrer mehrtägigen Reise durch den Nahen Osten besuchen. Ebenfalls größere Reisegruppen aus Indonesien sind Geschäftsleute und Menschen, die sich medizinisch behandeln lassen. In diesem Jahr kamen bereits ungefähr 18.500 Indonesier nach Israel. Laut der Hilfsorganisation Open Doors leben in Indonesien knapp 32 Millionen Christen.
Aus Israel wiederum reisen nur knapp 500 Touristen nach Indonesien. Sie betreten das Land mit Gruppenvisa, die bis zu zwei Monate Gültigkeit haben und in Singapur bereit gestellt werden. Im Durchschnitt dauern diese durchorganisierten Reisen 20 Tage und kosten pro Person umgerechnet 5.300 Euro. Weitere Besucher sind noch einige israelische Geschäftsleute, die speziell unterstützte Visa ausgestellt bekommen.
Von: mm