JERUSALEM (inn) – Der israelische Teilnehmer für den Eurovision Song Contest (ESC) steht fest: Der Sänger Imri Ziv fährt im Mai nach Kiew. Er gewann am Montagabend in der Castingshow „The Next Star For Eurovision“. Welches Lied der 25-Jährige für sein Land darbietet, gibt das israelische Komitee in den kommenden Wochen bekannt.
Vor seinem Auftritt postete Ziv ein Bild von sich und seinen Tänzern, wie sie entspannt für den Fotografen posieren
Die ESC-Bühne ist für Ziv kein Neuland. Bereits in den beiden Vorjahren unterstützte er die israelischen Interpreten als Backgroundsänger in Stockholm und Wien. 2016 in Schweden sang sich Hovi Star mit „Made of Stars“ auf Platz 14 und 2015 landete Nadav Guedj mit „Golden Boy“ sogar auf Platz 9.
Nach seinem Sieg zeigte sich der Sänger euphorisch. „Ich bin so begeistert, zum dritten Mal zum Eurovision Song Contest zu fahren, dieses Mal ganz vorn auf der Bühne“, sagte Ziv laut der Zeitung „Yediot Aharonot“. „Danke dafür, dass ihr meinen größten Traum wahr macht.“
Der Start beim ESC ist für israelische Künstler derzeit mit der Teilnahme an der Castingshow verbunden. Unter den Finalisten waren neben dem ESC-erfahreren Ziv auch die Gewinnerin einer anderen israelischen Castingsendung, Diana Golbi.
Die Zuschauer und eine Fachjury kürten mit ihren Abstimmungen den Gewinner. Unter den Juroren war der Sänger Harel Skaat, der 2010 in Oslo für Israel mit seinem Lied „Milim“ auf Platz 14 landete. Ziv interpretierte am Montagabend vor seinem Sieg „Halo“ von Beyonce und „Because of You“ von Kelly Clarkson.
Kritik an der Wahl Zivs übte auf der deutschen Internetseite des ESC der Kommentator Irving Wolther. Er hätte lieber die Konkurrentin Golbi als Siegerin gesehen: „Warum sie [Diana Golbi] sich mit ihrer kraftvollen Performance des Prince-Klassikers ,Purple Rain‘ nicht gegen Imri Zivs unspektakuläre Interpretation des Kelly-Clarkson-Titels ,Because Of You‘ durchsetzen konnte, zählt wohl zu den großen Rätseln des ESC-Jahrgangs 2017.“
Für die Teilnahme am großen ESC-Finale am 13. Mai muss sich Ziv erst noch qualifizieren. Dafür singt er am 11. Mai im zweiten Halbfinale gegen 18 Konkurrenten.
Israel nimmt seit 1973 als Mitglied der Europäischen Rundfunkunion am Eurovision Song Contest (ehemals Grand Prix) teil. Schon ein paar Jahre später hieß es: „And the winner is… Israel.“ Beim Grand Prix 1978 gelang Izhar Cohen mit seiner Band „Alpha Beta“ und dem Lied „A-Ba-Ni-Bi“ der Sieg für das einzige Teilnehmerland aus dem Nahen Osten. Im darauffolgenden Jahr schafften die Israelis die Sensation: Die Sängerin Gali Atari und „Milk & Honey“ gewannen mit „Hallelujah“ im eigenen Land erneut den Musikwettbewerb. 1978, 1979 und 1998 setzte sich der jüdische Staat die musikalische Krone Europas auf.
Von: mab