JERUSALEM (inn) – Nach drei Monaten Bauzeit sind bislang nur 40 Meter des von Israel geplanten Sicherheitszaunes entlang der sogenannten „Grünen Linie“ errichtet worden. Zur Verzögerung haben politische und finanzielle Faktoren beigetragen, kritisierte der Vorsitzende des Rates der israelischen Ortschaften, Dani Atar.
Eigentlich sollten die ersten 110 Kilometer des Schutzzaunes innerhalb der nächsten zehn bis zwölf Monate errichtet werden. In dem gegenwärtigen Bautempo werde es jedoch noch „Dutzende von Jahren“ dauern, bis der 364 Kilometer lange Zaun vollendet ist.
Anscheinend stellt das Finanzministerium nur zögerlich Geldmittel für den Bau bereit. „Dabei weiß jede vernünftige Person, daß der Bau notwendig ist, um Menschenleben zu retten“, sagte Atar und schlug vor, der Grenze ein militärisches Sperrgebiet anzugliedern.
Führende Staatsbeamte haben das Projekt aufs stärkste befürwortet, da es eine Maßnahme sein könnte, Israel vor Terroristen aus den palästinensischen Autonomiegebieten zu schützen.
Die israelische Polizei hofft, daß der Zaunbau einige Attacken vereitelt und Zeit gibt, den jeweiligen Attentätern den Eintritt zu verweigern.
Doch es gibt in Israel auch Kritik an dem Sicherheitszaun. Vor allem politisch rechtsgerichtete Israelis befürchten, der Zaun könne das Kernland Samaria mit seinen jüdischen Städten und Gemeinden vom israelischen Staatsgebiet trennen.
Dies würde einen Rückzug Israels auf die Grenzen vor dem Sechs-Tage-Krieg im Juni 1967 bedeuten.