Demnach lebten im vergangenen Jahr mehr als 100.000 illegale Arbeiter in Israel, die nach dem Auslaufen ihres Touristenvisums geblieben waren. Sie machen etwa 60 Prozent aller Schwarzarbeiter aus. Hinzu kommen 14.000 Ausländer, die zunächst eine befristete Aufenthalts- und Arbeitsgenehmigung hatten. Auch sie haben das Land nicht verlassen, nachdem ihr Visum abgelaufen war.
Während des Jahres 2010 wurden 846 illegale Arbeiter und 522 illegale „Touristen“ abgeschoben. Zudem mussten 1.130 ausländische Arbeiter, die über die ägyptische Grenze nach Israel eingedrungen waren, das Land verlassen. Wieder andere waren nach ihrem Studium im jüdischen Staat geblieben.
Laut der Zeitung „Ha´aretz“ konzentrieren die Behörden ihre Anstrengungen auf die kleinere Gruppe von Schwarzarbeitern, deren Arbeitsgenehmigung ausgelaufen ist. Die Inhaber eines Touristenvisums seien schwerer ausfindig zu machen. Denn sie vertreten ein breiteres Bevölkerungs- und Berufsspektrum. Zudem leben sie nicht in der Nähe der Ballungszentren von Gastarbeitern oder Asylbewerbern.
Für das Jahr 2010 hatte das israelische Kabinett der Einwanderungsbehörde das Ziel vorgegeben, 22.000 illegale Arbeiter auszuweisen. Doch sie schickte nur 2.498 Ausländer in ihre Heimat zurück, also 11 Prozent der anvisierten Zahl. Im Jahr 2009 wurden statt der angestrebten 20.000 nur 1.261 Schwarzarbeiter des Landes verwiesen.