Es sei die beste Bar Mitzwa-Feier, die er sich zu Ehren der Organisation vorstellen könne, erklärte Peres bei der Begrüßung. Er fühle sich mit seinen 90 Jahren jung inmitten der feiernden Jugendlichen. Die Geschichte des Zionismus sei erstaunlich. „Wir starteten mit nichts. Wir hatten nur wenig Land und kein Wasser. Wir haben keine Bodenschätze“, sagte er. Das israelische Volk besitze jedoch die Schätze, die in jedem Juden existierten. „Unsere Kostbarkeit seid ihr“, sagte er zu den Besuchern.
Die Geschäftsleute Miriam und Sheldon Adelson, die für die Organisation umgerechnet insgesamt fast 140 Millionen Euro spendeten, forderten die Gäste auf, sich als Israels Botschafter für die Welt zu sehen und den Staat Israel zu unterstützen. „Wenn ihr in eure Heimatländer zurückkehrt, haltet Ausschau nach dem jüdischen Volk“, sagte Miriam Adelson. Sie ermutigte die jüdischen Gäste außerdem, innerhalb ihrer Religion zu heiraten. 76 Prozent derjenigen, die ihre Bar Mitzwa bewusst gefeiert hätten, wollten andere Juden heiraten, zitierte sie eine Studie. Innerhalb der normalen amerikanisch-jüdischen Bevölkerung seien das nur 42 Prozent. „Wenn ihr mich fragt, was man zur Ausbreitung des jüdischen Volkes tun kann, sage ich: Habt mehr Kinder!“, ist Adelson überzeugt.
Viele der anwesenden Israels seien Soldaten gewesen, die Bar Mitzwa-Gruppen auf ihrer Reise durch Israel begleitet hätten, um die Beziehungen zwischen Juden in der Diaspora und innerhalb Israels zu stärken.
Die Jugendlichen seien unter anderem aus den USA, Kanada, Brasilien, Argentinien und Rumänien angereist. Sie feierten die ganze Nacht zur Musik des israelischen Künstlers Harel Skaat und der israelischen Reggae-Band „Hatikva 6“.
„Taglit-Birthrigt Israel“ ist eine Nichtregierungsorganisation, die jungen Juden zehntägige Reisen nach Israel finanziert. Dadurch sollen die Beziehungen zwischen israelischen Juden und jüdischen Gemeinschaften im Ausland gestärkt werden. Außerdem will die Organisation die jüdische Identität der Teilnehmer und ihre Verbindung zur jüdischen Geschichte und Kultur stärken.
Bar Mitzwa ist die Bezeichnung für einen jüdischen Jungen, der religionsmündig wird. Auch die dazu gehörige Feier wird so genannt. Wörtlich heißt der Ausdruck: ”Sohn des Gebotes”. Mit 13 Jahren wird ein jüdischer Junge im religiösen Sinne erwachsen. Vor seinem 13. Geburtstag und dem damit verbundenen Eintritt in die Religionsmündigkeit erhält er Unterricht von einem Rabbiner. Mädchen sind schon mit 12 Jahren religionsmündig und heißen „Bat Mitzwa“ (Tochter des Gebots).
