WIEN (inn) – Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) hat sich einmal mehr besorgt zum iranischen Atomprogramm geäußert. Die Behörde könne nicht versichern, dass Teheran ausschließlich friedliche Absichten mit seiner Atompolitik verfolgt, hieß es in einem Bericht am Mittwoch, der mehreren Nachrichtenagenturen vorlag, darunter AFP und „Reuters“.
Laut der IAEA fehlt dem Iran nicht mehr viel zum Bau einer Atombombe. Das Regime verfüge über genug Uran, das zu 60 Prozent angereichert ist. Ein namentlich nicht genannter Vertreter der Behörde sagte, die Iraner könnten damit 25 Kilogramm Uran herstellen, das auf 90 Prozent angereichert ist, „wenn sie es wollen“. Dies sei in einem Zeitraum von bis zu vier Wochen möglich. Die IAEA könne einen solchen Schritt innerhalb von drei Tagen erkennen.
Nach außen hin bestreitet das Regime in Teheran, eine Atombombe bauen zu wollen. Dennoch zeigt es sich nicht bereit, bei offenen Fragen zur Aufklärung beizutragen. Die IAEA fordert etwa eine Erklärung zu gefundenen Uran-Spuren an drei Stätten. Ein anderer großer Streitpunkt ist die Wiedererrichtung einer strengen Aufsicht durch die IAEA.
USA: Iran-Deal „vom Tisch“
Diese Streitfragen scheinen vorerst nicht lösbar. US-Präsident Joe Biden (Demokraten) gehörte bis zuletzt zu den Befürwortern einer Neuauflage des Atomdeals. Doch am Dienstag machte die Meldung die Runde, ein neuer Deal sei aus Sicht der USA „vom Tisch“. Dies hätten Biden und andere Regierungsvertreter dem israelischen Premier Jair Lapid (Jesch Atid) in Gesprächen vermittelt, berichtet die Nachrichtenseite „Times of Israel“ unter Berufung auf anonyme Quellen. Offiziell ist dazu nichts bekannt geworden.
In einem neuen Deal wäre der Iran bis zum Jahr 2031 auf eine Anreicherung von 3,67 Prozent beschränkt, heißt es aus informierten Kreisen. Material mit höherer Anreicherung müsste er aufgeben. Zentrifugen zur Anreicherung von Uran würden unter Aufsicht der IAEA aus ihren aktuellen Stätten entfernt und gelagert werden.
Israel kritisiert an der aktuellen Aufmachung eines Deals, dass dieser dem Iran wieder massive Einnahmen ermöglicht, mit denen er Terror gegen den jüdischen Staat finanziert. Kritisch sieht Israel auch die zeitliche Begrenzung der Einschränkungen. (df)
9 Antworten
Wann werden IAEA-Kontrolleure zum ersten Mal Zutritt zu den Nuklearanlagen Israels erhalten?
Das ist besonders glaubwürdig: man hat selbst durch allerhand Tricks und Täuschung eigene Atombomben gebaut und unterstellt anderen Staates dasselbe und meint, im Recht zu sein. Welche Chuzpe!
@ Bjoern
Der Iran ist ein Terrorstaat, welcher Israels Vernichtung im Kopf hat und dieses Vorhaben bei jeder möglichen Gelegenheit lauthals in die Welt posaunt.
Israel ist ein demokratischer Staat und drohnt keinem Staat auf der Welt mit Vernichtung und schon gar nicht mit A-Waffen.
Sehen Sie den Unterschied? Nein können Sie nicht, weil Ihr Hass Sie davon abhält und Ihr Sicht verblendet.
Der israelische Militärhistoriker Martin van Creveld schreibt
„Der Iran hat seine Lektion des Dritten Golfkrieges im Jahr 2003 gelernt. Ohne Bundesgenossen ist man im Nahen Osten machtlos, darum schafft sich Iran durch die Unterstützung von Terrorgruppen seine Verbündeten und destabilisiert so die anderen Länder. So sind Israel und Saudi-Arabien Geiseln in den Händen Irans geworden. Wenn man sehr genau hinhört, versteht man diese Taktik auch: Soweit ich weiß hat nie ein Ajatollah gesagt, man werde Israel einfach angreifen – sondern es geht immer um eine Vergeltungsdrohung, wenn von der Vernichtung Israels gesprochen wird. Es ist das Ziel des Iran, um das eigene Land eine Pufferzone zu schaffen und den Rückhalt der Amerikaner im Nahen Osten zu mindern. Das ist natürlich wieder ein gefährliches Spiel. Vielleicht werden dadurch Saudi-Arabien und Israel vorsichtiger werden und nicht Hand in Hand mit den USA gehen – oder es ist umgekehrt und die Länder werden in die Arme der Amerikaner getrieben. Meiner Ansicht nach ist der Iran sehr schwach. Und ihre Angst treibt sie – nun sind sie nicht die Einzigen mit Angst. Auch Israel und Saudi-Arabien handeln aus Angst. Die Iraner sind aber nicht verrückt – sondern sie spielen ein sehr kompliziertes außenpolitisches Spiel“.
Martin Levi van Creveld ist ein israelischer Militärhistoriker und -theoretiker niederländischer Herkunft. Er ist emeritierter Professor für Geschichte an der Hebräischen Universität Jerusalem. Er gilt als einer der weltweit führenden Wissenschaftler seines Fachs.
@ JK
Was ich in den letzten Monaten sehe ist, dass Israel ganz offen einen Luftschlag auf den Iran vorbereitet, militärisch flankiert von – ja wem wohl – den USA. Und was den Iran betrifft:
Kein Satz wird so häufig mit dem amtierenden Präsidenten Irans, Mahmud Ahmadinedschad, assoziiert wie dieser: Israel muss von der Landkarte radiert werden. Das Problem ist nur – er hat diesen Satz nie gesagt.
Am 26.10.2005 sprach Ahmadinedschad auf einer Konferenz, die unter dem Motto stand „Die Welt ohne Zionismus“. Es waren im Wesentlichen die großen westlichen Nachrichtenagenturen, die die Übersetzung dieser Passage lieferten: Israel von der Landkarte radieren (AFP), Israel von der Landkarte tilgen (AP, Reuters), Israel ausrotten (DPA). Ahmadinedschad sagte jedoch wörtlich: „in rezhim-e eshghalgar bayad az safhe-ye ruzgar mahv shavad.“
Das bedeutet: „Dieses Besatzerregime muss von den Seiten der Geschichte (wörtlich: Zeiten) verschwinden.“ Oder, weniger blumig ausgedrückt: „Das Besatzerregime muss Geschichte werden.“ Das ist keine Aufforderung zum Vernichtungskrieg, sondern die Aufforderung, die Besatzung Jerusalems und der Westbank zu beenden. (SZ)
@ Bjoern Luley
Sie schreiben “Was ich in den letzten Monaten sehe ist, dass Israel ganz offen einen Luftschlag auf den Iran vorbereitet” Dieses Säbelrasseln ist nun wirklich nichts neues
Israel hat nach einem US-Zeitungsbericht bereits 2008 Bombenangriffe auf iranische Atomanlagen geprobt. Mehr als 100 Kampfflugzeuge vom Typ F-16 und F-15 hätten in der ersten Juniwoche an einem Manöver über dem östlichen Mittelmeer und Griechenland teilgenommen, berichtete die „New York Times“ unter Berufung auf mehrere US-Regierungsbeamte.
Dann gibt es noch die Aussage Netanjahus, obwohl Eklat trifft es eher,auf der Mittelostkonferenz in Warschau
In einem von seinem Büro verbreiteten Video sprach er davon, dass er mit den arabischen Teilnehmern „unser gemeinsames Anliegen eines Krieges mit dem Iran“ voranbringen wolle. Kurz darauf löschten seine Mitarbeiter das Video aber und schwächten seine Aussage ab: In der geänderten englischen Übersetzung wurde das Wort „Krieg“ durch „Bekämpfung“ ersetzt.
Schon mal etwas vom Atomwaffensperrvertrag gehört, Herr Luley. Welche Chuzpe mit Tricks und Täuschung diesen auszublenden, Herr Luley! Schande!
Israel nie behauptet anderen staat auslösche zu wollen. Iran schon. Das sie audi fan, bjorn, andreas und fie, mehr israel den tod wunschen ist fur mich nichts neues. Wenn iran atombomde nhat ist nicht sicher wo er die anwdnden wird bei anwendung gegen israe wird er nicht mehr existieren u d das weist er. Somit ist atom bombe fur israel eine lebensversicherung. Ob das ihnen gefelt oder nicht.
Den Mullahs kann man nicht trauen!
Ihr einziges Ziel ist die Vernichtung Israels.
Wer zu Gunsten eines solchen Regimes spricht, schreibt, ist nicht besser als diese “ Verbrecher“.
Mehr gibt es nicht zu sagen.
Die Botschaft der internationalen Gemeinschaft an den Iran sollte unmißverständlich sein. Entweder Entfernung der Anlagen zur Herstellung einer Nuklearbombe und Einstellung der Terroraktivitäten gegen Israel sonst muß man mit militärischer Unterstützung die Gefahren entschärfen.