Huckabee als US-Botschafter in Israel akkreditiert

Der ehemalige Fernsehprediger und Politiker Huckabee tritt sein Amt als Botschafter in Israel an. Im Beisein seiner Frau überreicht er dem israelischen Präsidenten Herzog sein Beglaubigungsschreiben.
Von Merle Hofer
Huckabee Herzog

JERUSALEM (inn) – Der Republikaner und gläubige Christ Michael Dale „Mike“ Huckabee ist neuer US-Botschafter in Israel. Bereits in den Tagen zuvor hatte er an seinem neuen Wirkungsort für Freude gesorgt: So überbrachte er am Freitag, dem letzten Tag des Pessach-Festes, eine handgeschriebene Notiz des US-Präsidenten Donald Trump (Republikaner) an die Klagemauer. Darauf habe gestanden „Für den Frieden in Israel“.

Zudem nahm der designierte Botschafter am frühen Ostersonntagmorgen mit mehreren Hundert Gläubigen am Gottesdienst im Gartengrab teil.

„Willkommen zuhause, lieber Bruder Israels“

Einen Tag später übergab der ehemalige US-Fernsehprediger und Baptistenpastor sein Beglaubigungsschreiben dem israelischen Staatspräsidenten Jizchak Herzog in seiner Residenz. Dass die Verbindung zwischen Herzog und dem neuen Botschafter herzlich ist, machte Israels Präsident gleich zu Beginn seiner Rede deutlich: „Normalerweise begrüße ich neu eingeführte Botschafter mit: ‚Herzlich willkommen‘. Ihnen aber, Mike, sage ich: ‚Willkommen zuhause, lieber Bruder Israels‘“.

Huckabee & Herzog Foto: Israelnetz/mh
Der neue Botschafter übergibt sein Beglaubigungsschreiben an den israelischen Präsidenten

Herzog fand warme Worte für den Botschafter: „So viele Male sind Sie in Israel gewesen. Und wie schon unser Stammvater Abraham, haben auch Sie das Gebot erfüllt, unser Land von oben bis unten zu durchschreiten, und Unzähligen seine physische und spirituelle Schönheit nahegebracht. Dieses Mal aber kommen Sie in einer anderen Funktion. Sie kommen als offizieller Botschafter unseres wichtigsten verbündeten Staates, der Vereinigten Staaten von Amerika.“

Herzog betonte die führende Stimme moralischer Klarheit, die Huckabee seit vielen Jahren und besonders nach dem 7. Oktober für Israel erhebe. Unweigerlich kämen ihm die Worte des Propheten Jesaja in den Sinn: „Um Zions willen werde ich nicht schweigen und um Jerusalems willen will ich nicht innehalten“ (Jesaja 62,1).

Huckabees Ernennung durch Präsident Trump für diesen wichtigen Posten spiegele die Liebe, Freundschaft und Unterstützung des Präsidenten für den Staat Israel wider. Herzog sagte weiter: „Wir sind zutiefst dankbar für die historischen Schritte, die er unternommen hat, um die eiserne amerikanisch-israelische Verbindung zu festigen und für sein Engagement, die Verteidigung unseres Volkes zu unterstützen und sich dafür einzusetzen, dass jede einzelne unserer Geiseln zurückkommt.“

Herzog sei bewusst, dass der US-Präsident und sein Botschafter „unseren Schmerz über die Situation der Geiseln teilen und sich dafür einsetzen, dass jede einzelne bald aus den Tunneln der Hamas befreit werden. Danke, dass Sie an unserer Seite stehen und für alles, was Sie tun. Nichts ist dringender, als dieses verabscheuungswürdige Verbrechen gegen die Menschheit zu beenden – ein Verbrechen, das gegen jede rechtliche und ethische Norm und Gott selbst verstößt.“

Die Vernichtungsaufrufe des Iran ernst nehmen

Der Zeitpunkt der neuen Besetzung komme zu einem „entscheidenden Moment in der Geschichte der Region“, sagte der Präsident weiter. Auf der einen Seite hätten die von Präsident Trump vermittelten Abraham-Abkommen die Macht des „warmen Friedens“ gezeigt. „Sie haben gezeigt, was es bedeutet, wenn Nationen ihre Schwerter zu Pflugscharen, ihren Konflikt in Zusammenarbeit und ihr Misstrauen in Dialog verwandeln.“

„Diesen Weg können wir vertiefen. Wir glauben, dass diese Worte des Friedens nicht nur Traum sind, sondern uns dazu verpflichten, den Frieden zu verwirklichen.“ Um den Frieden zu stärken, müssten jedoch auch die Bedrohungen für den Frieden nüchtern erkannt werden. Herzog sprach „das Ajatollah-Regime im Iran“ an – und dass dieses immer noch offen zur Zerstörung Israels aufrufe. „Die Geschichte hat uns gelehrt, dass wir diese Bedrohungen ernst nehmen und ihnen mit all unserer Entschlossenheit und Kraft begegnen müssen, wenn ein radikales Regime ‚Tod Israel und Tod Amerika!‘ erklärt. Um der Sicherheit unseres Volkes und um des Friedens willen.“

Herzog schloss seine Rede: „Meine Frau Michal und ich sowie die gesamte Nation Israel heißen Sie herzlich in dem Land willkommen, das Sie so sehr lieben. Möge Ihre Amtszeit Ihnen jede Gelegenheit bieten, dieses Land und seine wunderschöne Bevölkerungsvielfalt kennenzulernen. Gott segne Sie. Gott segne Amerika. Gott segne Israel.“

Die erste Reise nach Israel vor 52 Jahren

Huckabee bedankte sich für den warmen Empfang des Präsidenten: „Als Jugendlicher kam ich vor fast 52 Jahren zum ersten Mal nach Israel. Heute bin ich ein alter Mann, doch immer noch erfüllt mich die gleiche Ehrfurcht und Freude darüber, dass ich in dem Land bin, von dem Gott sagt: ‚Das ist mein Land und dies ist mein Volk‘“.

Mike Huckabee Jitzhak Herzog Foto: Israelnetz/mh
Präsident Herzog begrüßte den US-Botschafter herzlich

„Ich glaube, dass mein neues Amt nicht nur ein geopolitisches Amt ist, sondern ein göttliches.“ Die Zehntausende Gläubigen, die er in den vergangenen Jahrzehnten nach Israel gebracht habe, hätten jahrelang für dieses Land gebetet. „Viele konnten nicht glauben, als sie in das Land ihrer Sehnsucht kamen. Auch ich muss heute Tränen zurückhalten, weil ich dieses Mal nicht nur als Besucher komme, sondern dieses Land für die nächsten vier Jahre mein Zuhause sein wird.“

Seine neue Position begreife Huckabee als Auftrag von Gott. Er stehe an der Seite des jüdischen Volkes und wolle zu mehr Frieden beitragen. Er träume von einer Realität, in der israelische Mütter nicht mehr ihre Kinder mit Sorge vor Raketenalarm ins Bett bringen müssten.

Huckabee Foto: Israelnetz/mh
Bewegt zeigte sich der neue Botschafter beim Spielen der US-Nationalhymne

Die iranische Bedrohung sei nicht nur für Israel bedrohlich, sondern auch für die Sicherheit der Vereinigten Staaten von Amerika. „Ich möchte es so sagen: ‚Israel ist nur die Vorspeise, die USA das Hauptgericht.‘“ An den Präsidenten gewandt sagte er darum: „Wir stehen an der Seite Israels. Und wir verteidigen die judäo-christlichen Werte.“ Besonders dankbar sei er für die gute Zusammenarbeit in den Bereichen, Sicherheit, Technologie und Agrarwirtschaft.

In das Gästebuch des Präsidenten schrieb der 69-Jährige: „Danke, Herr Präsident. Ich beginne meinen Dienst für die Vereinigten Staaten als Botschafter im gesegneten Staat Israel.“ Der Eintrag endete: „Mit Respekt, Mike Huckabee.“ Darüber schrieb der neue Botschafter die Worte: „Wie der Prophet sagte: ‚Hier bin ich, sende mich!‘“

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