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Holocausttag im Zeichen neuer Vernichtungsdrohungen

Israel begeht seinen Holocaustgedenktag im Schatten fast täglicher Drohungen aus dem Iran, vernichtet und ausgelöscht zu werden. Zeitgleich wird eine erhebliche Zunahme antisemitischer Gewaltakte in aller Welt registriert - mehr als je zuvor seit Ende des Zweiten Weltkriegs. Und in Israel selbst sterben die letzten Zeitzeugen, verarmt, krank und mittellos, weil Hilfsgelder und Zuschüsse in dunklen Kanälen versickern.

Am Sonntagabend entzündeten sechs achtzigjährige Holocaust-Überlebenden auf dem „Platz des Aufstandes im Warschauer Ghetto“ in Yad Vashem im Beisein der gesamten Staatsspitze sechs Fackeln. Diese symbolisierten die sechs Millionen ermordeten Juden in der Zeit des Nationalsozialismus. In wenigen einprägsamen Worten erzählten die alten und gebrechlichen Menschen ihr Schicksal. Unter tausenden Toten hatte einer von ihnen die frisch erschossene Leiche seines Vaters entdeckt, mit einem Zettel in der geschlossenen Faust. „Sagt meinem Sohn, falls er lebt, dass er meinen Tod rächen soll.“

Ein anderer Überlebender stellt seinen Enkel in israelischer Soldatenuniform vor: „Niemals wieder wird sich das jüdische Volk wehrlos abschlachten lassen.“ Das gleiche Motiv schnitt Regierungschef Benjamin Netanjahu in seiner Rede an, nachdem er seine Teilnahme an dem von Präsident Barack Obama einberufenen „nuklearen Sicherheitsgipfel“ abgesagt hatte. Der israelische Premierminister wies darauf hin, dass Israel der einzige Staat sei, dessen pure Existenz mit täglichen Drohungen in Frage gestellt werde. Speziell der Iran arbeite daran, „erneut sechs Millionen Juden zu ermorden. Aber Israel weiß sich zu verteidigen“.

Meridor führt die israelische Delegation an

Obgleich die Konferenz in Washington Wege erkunden solle, radioaktives Material, darunter 1,5 Millionen Tonnen angereichertes Uran und 1 Million Tonnen Plutonium, nicht in die Hände von Terroristen wie Al-Qaida fallen zu lassen, seien Informationen nach Israel gelangt, den Gipfel als Bühne für eine Kampagne gegen die mutmaßliche atomare Bewaffnung Israels zu benutzen. Namentlich genannt wurden Länder wie Ägypten und die Türkei. Diese wollen Israel zwingen, dem Atomsperrvertrag beizutreten und sein Atomprogramm offen zu legen. Die israelische Delegation wird nun Vize-Premier Dan Meridor, zuständig für den Geheimdienst, anführen.

Seit Jahrzehnten hat Israel einen Besitz von Atomwaffen weder dementiert noch bestätigt. Dank dieser Abschreckung habe Ägypten unter Präsident Anwar el-Sadat mit Israel Frieden geschlossen, weil der jüdische Staat für ihn als unbesiegbar galt. Derweil registrierten Antisemitismus-Forschungsinstitute in Israel im Jahr 2009 doppelt so viele antisemitische Gewalttaten wie im Jahr zuvor. Unter den 1.129 Prügeleien, Synagogen-Verbrennungen und Friedhofsschändungen wurden allein 374 Fälle in Großbritannien, 195 in Frankreich und 138 in Kanada registriert. In Österreich stieg die Zahl der Vorfälle von 0 auf 22. In der Ukraine, in Russland und in Deutschland gab es einen Rückgang antisemitischer Zwischenfälle.

Krankenkassen haben Geld einbehalten

In Israel macht der erbärmliche Zustand der 80.000 noch lebenden Zeitzeugen Schlagzeilen. In Haifa strengt der Anwalt einer 90 Jahre alten Überlebenden eine Sammelklage gegen die halbstaatliche Krankenkasse „Kupat Cholim“ an. Seit 1967 habe Deutschland Millionenbeträge nach Israel überwiesen, um Medikamente für die gesundheitlich angeschlagenen ehemaligen Häftlinge in Konzentrations- und Vernichtungslagern zu subventionieren. Doch die Krankenkasse habe die Gelder einbehalten und die Patienten gezwungen, ihre Behandlung aus eigener Tasche zu bezahlen. Bei den mutmaßlich unterschlagenen Geldern handle es sich, laut Medienberichten, um über 10 Millionen Euro pro Jahr.

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