Die Organisation untersucht in der aktuellen Veröffentlichung die Agrarpolitik in 47 Ländern. Auf diese entfallen zusammen fast 80 Prozent der weltweiten Herstellung landwirtschaftlicher Erzeugnisse.
Der OECD zufolge sind die Preise für landwirtschaftliche Produkte in Israel über dem internationalen Durchschnitt. Das liege unter anderem an den hohen Steuern, die auf Importwaren erhoben werden. So könnten die Landwirte hohe Preise für ihre Produkte verlangen, da die künstlich hohen Preise der Waren aus dem Ausland keine Konkurrenz darstellten. Somit herrsche quasi ein Monopol. Laut den Verfassern des Berichts sei Israel gut beraten, die Steuern auf Importgüter zu senken. Dies hätte eine Angleichung der Preise von einheimischen Produkten zur Folge.
Geringe staatliche Unterstützung
In Israel ist laut den Autoren des Berichts die Unterstützung der Landwirtschaft im Vergleich zu EU-Ländern und dem OECD-Durchschnitt eher gering. In den vergangenen zwei Jahrzehnten nahm sie weiter ab. 11 Prozent der landwirtschaftlichen Bruttoeinnahmen entfallen demnach in Israel auf agrarpolitische Stützungsmaßnahmen für die Bauern. Weltweit liegt dieser Wert bei 17 Prozent.
Die OECD empfiehlt eine Anhebung der Wasserpreise für Landwirte. So könne die Wassernutzung verringert werden, da die Landwirtschaft für 58 Prozent der jährlich genutzten Wassermenge verantwortlich sei.
Im Jahr 2011 waren viele Israelis auf die Straße gegangen, um gegen die teuren Mieten und die hohen Lebensmittelpreise zu demonstrieren. Die darauf folgenden politischen Reformen seien laut der OECD aber nicht ausreichend gewesen. Weitere Verbesserungen müssten erfolgen.