Hintergrund des rasch zunehmenden Straßenverkehrs in Israel ist, dass erstens die Bevölkerung rasch wächst und dass sich zweitens der Lebensstandard verbessert. Immer mehr Israelis können sich ein Auto leisten und nutzen dies im Vergleich zu 1990 wesentlich häufiger. Wie das israelische Zentralbüro für Statistik feststellt, hat sich die Strecke, die ein Israeli jährlich durchschnittlich mit seinem Auto zurücklegt, im Jahr 2009 gegenüber 1990 um 1.300 Kilometer verlängert. Einer UN-Studie von 2007 zufolge hat Israel die höchste Verkehrsdichte der westlichen Staaten.
Obwohl die israelische Regierung bemüht ist, durch Investitionen in die Infrastruktur das Verkehrsproblem zu lösen, hat sie es bislang nicht unter Kontrolle. Der Straßenverkehr wächst viel schneller als das Straßennetz ausgebaut wird. Ebenso werden die Pläne zur Verbesserung des öffentlichen Transportwesens zu zögerlich umgesetzt.
„Ha´aretz“ kritisiert ferner, dass die israelische Regierung die Ausweitung des Autoverkehrs eher unterstützt als gebremst habe. Ein Beispiel dafür sei, dass der Staat die Lohnbestandteile steuerfrei stelle, die der Arbeitgeber zur Deckung der Kosten für die Haltung eines Fahrzeugs zahlt. Um das Stauproblem in Israel zu lösen, seien politische Maßnahmen nötig, die die Nutzung von Autos reduzieren.