Laut einer Studie des Zentralbüros für Statistik sind erstmals in der Geschichte des Staates Israel mehr als 50 Prozent der ultra-orthodoxen Männer in einem Arbeitsverhältnis. Die Zahl der beschäftigten ultra-orthodoxen Juden steige seit zwölf Jahren an, heißt es in der Statistik laut der Tageszeitung „Jerusalem Post“.
1995 erreichte die Beschäftigung der Ultra-Orthodoxen 48 Prozent, doch in den Folgejahren ging sie stark zurück – bis auf 36 Prozent im Jahr 2003. Der damalige Finanzminister Benjamin Netanjahu habe 2003 Kürzungen der Sozialleistungen angeordnet, um die Beteiligung der Ultra-Orthodoxen am Arbeitsmarkt zu steigern. Daraufhin sei ein stetiger Anstieg der Beschäftigung zu verzeichnen gewesen.
Insgesamt arbeiten von den jüdischen Männern in Israel 86 Prozent. Bei den jüdischen Frauen sind es 80 Prozent. Von den ultra-orthodoxen Frauen arbeiten derzeit rund 73 Prozent. Die Stadt mit den meisten ultra-orthodoxen Juden in einem Arbeitsverhältnis ist Bnei Brak bei Tel Aviv. Dort arbeiten 82 Prozent der Haredim.
Der Wissenschaftler Gilad Malach, der sich mit der Kultur des ultra-orthodoxen Judentums befasst, spricht von einem „historischen Wandel“. Die Zahlen zeigten, dass sich die Haredim von einer die Torah studierenden Gesellschaft in eine arbeitende und die Torah studierende Gesellschaft gewandelt habe. (dn)