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Hisbollah: „Wir finanzieren palästinensischen Terror“

BEIRUT (inn) – Die radikal-islamische Hisbollah hat erstmals öffentlich zugegeben, dass sie palästinensische Terrorgruppen finanziell unterstützt. Bis Ende 2001 habe seine Gruppierung den Palästinensern auch Waffen zukommen lassen, sagte Hisbollah-Führer Hassan Nasrallah gegenüber der libanesischen Zeitung „As-Safir“.

„Sie brauchen finanzielle, politische und mediale Unterstützung“, so Scheich Nasrallah. „Wir leugnen nicht, dass wir ihnen an diesen Fronten helfen.“ Waffen könnten die Terrorgruppen hingegen selbst herstellen: „Sie haben Kämpfer und Erfahrung. Sie können eine Rakete produzieren, indem sie sich ins Internet einloggen.“

In früheren Jahren habe die Hisbollah („Partei Allahs“) die palästinensischen Gruppierungen hingegen auch mit Waffen beliefert, fügte der Terrorführer hinzu. Doch im Dezember 2001 hätten jordanische Behörden drei Mitglieder der Organisation festgenommen, als sie Katjuscha-Raketen aus Syrien bei sich hatten, die für das Westjordanland bestimmt waren. „Nach dem Vorfall in Jordanien und der Verhaftung einiger unserer Brüder sagten die Palästinenser zu uns: ‚Das verursacht euch Kosten auf politischer Ebene, und es ist eine Last für die Kämpfer. Schickt uns das Geld, und wir werden auf uns aufpassen.'“ Die militanten Palästinenser hätten ihre Waffen „von der Mafia und von israelischen Offizieren“ bekommen.

Nasrallah ging nicht näher auf die von ihm unterstützten Organisationen ein. Doch die Hisbollah habe enge Beziehungen zur Hamas und zum Dschihad al-Islami, berichtet die Tageszeitung „Ha´aretz“.

Wiederholt hatte der Hisbollah-Führer zuvor die palästinensischen Fraktionen aufgefordert, ihren bewaffneten Aufstand gegen Israel zu verstärken. Dies sei der einzige Weg, um ihr Land von der israelischen Besatzung zu befreien. Israelische Vorwürfe, seine Organisation steuere Anschläge in Israel oder unterstütze palästinensische Terrorgruppen finanziell, wies er hingegen bisher zurück.

Im Februar hatte die Hamas ihrerseits zum ersten Mal öffentlich bekannt, dass sie von der Hisbollah unterstützt wird.

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