Hisbollah übergibt Arad-Bericht

JERUSALEM (inn) - Die schiitische Hisbollah-Milliz hat am Samstag an Israel einen Bericht über den seit 1986 im Libanon vermissten Luftwaffennavigator Ron Arad übergeben. Zudem wurden drei Briefe des Israelis an dessen Familie sowie Auszüge aus Arads Tagebuch übermittelt.

Wie die Tageszeitung „Jerusalem Post“ berichtet, wurden die Briefe und Tagebuchauszüge an Arads Frau Tami übergeben. Die Fotos wurden im israelischen Fernsehen gezeigt. Auf ihnen ist Arad in einem Schlafanzug und einem Sweatshirt zu sehen. Offenbar ist er am linken Arm und der linken Schulter verletzt.

Arad-Bericht enttäuschend

Der 80-seitige arabischsprachige Bericht über Arad wurde Israel durch den deutschen Vermittler Gerhard Konrad übergeben. Aus Sicherheitskreisen verlautete, in dem Report werde nicht auf die Hauptfragen eingegangen. Das Schicksal des Israelis sei immer noch unklar. Die Hisbollah gehe davon aus, dass Arad tot ist. Dennoch konnte nicht geklärt werden, warum seine Leiche bislang nicht gefunden wurde.

Israels Verteidigungsminister Ehud Barak zeigte sich auf einer Sicherheitssitzung am Sonntag  enttäuscht über den Bericht. Dennoch habe er die „moralische Verantwortung“, mit dem Austausch fortzufahren, um die beiden entführten Soldaten Ehud Goldwasser und Eldad Regev nach Israel zu bringen.

Am Dienstag soll der Report dem Kabinett zur Erörterung vorgelegt werden. Danach wird erneut über den Austausch abgestimmt.

Der Handel zwischen Israel und der Miliz ist für den kommenden Mittwoch geplant. Voraussichtlich wird er bei Rosch Hanikra an der israelisch-libanesischen Grenze stattfinden. Israel wird an die Hisbollah fünf inhaftierte Libanesen, sowie die Leichen von 200 arabischen Kämpfern ausliefern. Im Gegenzug wird die Hisbollah die 2006 entführten Soldaten Goldwasser und Regev übergeben. Beide sind vermutlich tot.

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