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Hisbollah-Führer Fadlallah gestorben

BEIRUT (inn) - Großajatollah Mohammed Hussein Fadlallah - die höchste Autorität für die Schiiten im Libanon - ist tot. Er starb am Sonntag im Alter von 74 Jahren an inneren Blutungen in einem Krankenhaus der Hauptstadt Beirut.

In einer Erklärung aus dem Büro Fadlallahs wurde der Verstorbene als „Vordenker für den Widerstand“ bezeichnet. Dies habe den Weg für viele Erfolge im Libanon und bei den Palästinensern geebnet. Er habe zudem den Dialog zwischen den verschiedenen religiösen Gruppen gefördert.

Libanons Staatspräsident Michel Suleiman und Premierminister Sa´ad Hariri übermittelten den Hinterbliebenen ihr Beileid. Auch sie lobten Fadlallah für seinen Einsatz für nationale Koexistenz im Libanon.

Hisbollah-Führer Hassan Nasrallah pries den Verstorbenen als Mentor und geistigen Führer des Widerstandes. Er ordnete eine dreitägige Trauerzeit an. Die Beisetzung soll am Dienstag erfolgen.

Laut der englischsprachigen Zeitung „Daily Star“ im Libanon trafen auch Beileidsbriefe aus Ägypten, dem Iran und dem Irak ein.

Fadlallah wurde 1935 als Kind libanesischer Eltern im Irak geboren. Als Erwachsener kehrte er in den Libanon zurück. Dort gründete er unter anderem Religionsschulen, Krankenhäuser und Glaubenszentren. Er gilt als Mitbegründer der Hisbollah („Partei Allahs“).

Von den USA wurde der Hisbollah-Führer auf der Liste der internationalen Terroristen geführt. Sie warfen ihm vor, 1983 einen Anschlag auf US-Marine-Einheiten im Libanon in Auftrag gegeben zu haben. Damals waren 241 Menschen getötet worden. Die Anschläge vom 11. September 2001 hatte Fadlallah verurteilt.

In der islamischen Welt hatte der Großajatollah mit einigen liberalen Fatwas – Rechtsgutachten islamischer Gelehrter – für Unmut gesorgt. Unter anderem als er sich gegen häusliche Gewalt gegen Frauen aussprach.

Das Existenzrecht des Staates Israel stellte Fadlallah bis zu seinem Tod in Frage.

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